Beiträge von S.Stüting

    Guten Tag, Manja,

    es ist sicher gut, dass Sie hier das Forum zum Austausch gefunden haben.

    Aus ärztlicher Sicht fehlt mir in Ihren Beiträgen zunächst die Frage nach Ihren Symptomen, und davon abgeleitet der Diagnose. Überrascht? Die Entfernung auch so vieler Lymphknoten ist nicht zwingend von einem Lymphödem gefolgt, Reithosen als allgemeine körperliche Eigenheit haben Sie ja schon länger, und mit zarten 75 Jahren, die ich indirekt Ihrem Posting entnommen habe, sollten andere Ursachen eventueller Ödeme ausgeschlossen oder berücksichtigt werden.


    In Berlin beschäftigt sich unter anderem die hautärztliche Kollegin Frau Dr. Anya Miller, Wilmersdorfer Straße, mit Lymphologie. Vielleicht ist dort eine ärztlich-lymphologische Beurteilung möglich.


    Bei allen Problemen, die mit Kompressionstherapie entstehen können, sollte schon geklärt sein, wie viel und was empfohlen werden kann - und Abänderungen oder Kompromisse sind dann oft sehr individuell.


    Gruß aus Rheine

    Manchmal hilft es auch, sich bei der Kasse zu melden und im Rahmen des Widerspruchs gegen den negativen Kostenübernahmebescheid eine Begutachtung einzufordern. Ein Orthopädieschuhmachermeister, der für den MDK begutachtet, kann dann genau sagen, ob - unabhängig von einer orthopädischen Begründung im engeren Sinne wg. einer Fußfehlstellung - allein schon das Verhältnis von Länge, Breite und Höhe derartig von den Standard-Leisten abweicht, dass eine Anpassung im Sinner eines Maß-Schuhs oder teil-konfektionierten Schuhs begründet ist.

    Auf Dauer ist die Lösung mit eigentlich zu langen Schuhen nicht gut; das Gangbild ändert sich und wird weniger sicher.

    Herrenschuhe haben einen breiteren und höheren Leisten, und sind daher oft eine Alternative, ebenso wie die Angebote im vernünftigen" Schuhgeschäft.

    Aber wenn Sie schon die Weite K wählen und dennoch die Länge zwei Nummern zu groß sein muss, ist wahrscheinlich das Konfektions-Angebot ausgeschöpft und reicht dennoch nicht aus.

    Viel Erfolg!

    Guten Tag,


    wenn ich mir das linke Füßchen ohne Tape anschaue, scheint mir, als ob die Zehen 2-5 sich zu sogenannten Hammer-Zehen entwickeln. Sie sollten überprüfen, ob die Füße genügend Platz im Schuh finden! (z.B. einen Fußumriß auf Papier zeichnen, ausschneiden und versuchen, in den Schuh ohne "krumpeln" einzulegen). Ggf. auch orthopädische Vorstellung des Kindes, ob mit Fußgymnastik oder Einlagen die Entwicklung zurückgeführt werden kann.


    Gruß

    S. Stüting

    Ltd. OÄ Lymphologie

    Lymphzentrum Nord-West

    Hallo Stini,


    ich habe ein bißchen wissenschaftlich gesucht und gefunden, dass dieser Pilz unter anderem Stoffe enthält, die wassertreibend sind. Pharmakologische Untersuchungen beschreiben, dass diese Inhaltsstoffe ähnlich sind wie z. B. das synthetische Spironolacton /Aldacton. Es handelt sich daher unter anderem um ein pflanzliches Diuretikum. Schwierig ist, dass der Wirkstoffgehalt extrem schwankt.


    Ich ziehe daher im Bedarf ein kontrolliertes Medikament vor.


    Die wassertreibende Wirkung als spürbarer Effekt wird ja oft als Wirkung auf das Lymphsystem fehlinterpretiert. Ein Einfluss auf das Lymphgefäßsystem ist jedoch nicht beschrieben.

    Besprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Nephrologen, ob Sie nicht ergänzende Kompressionsmaßnahmen einleiten können, sofern die Ödeme an Füßen und Beinen störend sind. In der Regel reichen dazu rundgestrickte Kniestrümpfe aus.

    Guten Tag,


    den Verlauf kann aus der Ferne keiner einschätzen, und auch ein anderer Arzt, den Sie jetzt aufsuchen, eher weniger, da er ja die ersten Bilder nicht kennt.
    Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Rötung alleine kein Kriterium darstellt, wie lange z.B. die Antibiose fortgesetzt werden muss. Oft bleiben halt Restzustände zurück, die nur Geduld brauchen, aber keine weiteren Antibiotika.

    Es ist möglich, dass Sie ein Lipödem haben. Für alles weitere ist eine persönliche Vorstellung bei einem lymphologisch versierten Arzt erforderlich.

    Eine phlebologische Blickdiagnose ist mit Vorsicht zu genießen. Je nach grundlegender ärztlicher Vor-Bildung ist es leider manchmal so, dass z.B. chirurgisch geprägte Phlebologen die Ödeme durch Schilddrüsenerkrankung, Medikamentennebenwirkung oder noch schlimmer durch Herzerkrankung "gar nicht auf dem Schirm" haben.
    Wie Dr. Martin schon andeutet:
    es gibt Zweifel an der Diagnose....
    Lymphödeme am Bauch - sieht man übrigens so gut wie nie, außer: bei Krebspatienten nach Entfernung von Lymphknoten in Leiste und Becken, oder als lokales Überlastungszeichen bei massiver Adipositas....

    Greenbird,


    kontrollieren Sie die Trinkmenge und peilen als Ziel 1,5 bis 2 l pro Tag an. Stellen Sie sich eventuell lymphologisch vor. Am wichtigsten jetzt ist aber die ernährungsmedizinische Betreuung. Machen Sie sich klar, dass Sie offensichtlich jahrelang im Hungermodus gelebt haben. Ich kenne Patienten, die dann dauerhaft mit nicht mehr al 1200 kcal pro Tag auskommen müssen, um nicht wieder zuzunehmen. Sie können den Stoffwechsel nur langsam durch regelmäßiges Essen und Intensivierung der Bewegungseinheiten stabilisieren. Und: eine Ernährungsberaterin ist kein ernährungsmedizinisch geschulter Arzt, der viel Erfahrung in der Betreuung bariatrisch operierter Patienten hat....

    Greenbird,


    nach Entfernung des Magenbandes ist das Sättigungsgefühl anders - es muss sich wieder einpendeln. Es ist sinnvoll, sich dies bewusst zu machen. Die Trinkmenge aufzuschreiben über eine kurze Zeit oder sich einen Trinkplan aufzustellen hilft, wieder ein richtiges Körpergefühl zu entwickeln. Das Körpergewicht sollte auch - in größeren Abständen, z.B. wöchentlich - protokolliert werden. Das veränderte Völlegefühl kann neben einer überschießenden Flüssigkeitsaufnahme (oder auch durch große Mengen kalorienhaltiger Getränke) zu einer unerwünschten Gewichtszunahme führen. Hinsichtlich der Gewichtsentwicklung ist das eine kritische Zeit - daher ist Ihre erhöhte Achtsamkeit wichtig.


    Viel Erfolg!

    Hallo greenbird,


    die Gewichtsschwankungen haben nichts mit einem eventuellen Lipödem zu tun. Grundsätzlich kann eine Zunahme um acht Kilo an einem Tag ja nur über feste oder flüssige Masse erklärt werden, die Sie dem Körper zuführen - denn die Atemluft verstoffwechselt sich ja nicht zu fester Masse.
    Sie sollten ein Ernährungstagebuch führen und auf eine konstante Trinkmenge von maximal 1,5 bis 2 l pro Tag achten. Unbedingt muss eine engmaschige ernährungsmedizinische Mitbetreuung erfolgen, wenn ein Magenband wieder entfernt werden musste.

    Hallo Lymphie,


    zum ersten Grund: Wenn Sie mit Sicherheitsschuhen arbeiten müssen, dann sind Sie für die Dauer der Entstauung arbeitsunfähig. Solche Arbeitsschutz-rechtlichen Erfordernisse stellen einen der wenigen völlig unstrittigen Gründe für den "Gelben Schein" in der Entstauungsphase dar.


    zum zweiten: die werktäglichen Termine hat der Therapeut nicht ab morgen frei - hoffentlich, denn sonst ist er wegen mangelnder Auslastung übermorgen pleite. Aber zum Glück ist die Entstauung ja gerade keine "Notfalltherapie", sondern planbar. Und mit etwas Vorlauf lässt sich das eigentlich immer einrichten.


    zum dritten: tja, das ist wie mit allen Arzt- und Therapiebesuchen ambulant: es ist Ihre persönliche Lebensentscheidung, einen Wohnort festzulegen. Wenn es da keinen Bus- oder sonstigen ÖPNV gibt, ist es nicht Aufgabe der Krankenkasse, das auszugleichen. Wer da etwas ändern will, stellt Forderungen besser nicht an die Krankenkassen, sondern bringt sich in der Kommunalpolitik ein.


    Zusammenfassend, lieber Dr. Martin: aus der Erfahrung der Ambulanz sind das sicher Schwierigkeiten für die ambulante Entstauung. Unmöglich ist es deswegen natürlich nicht, bzw. wäre im Zweifelsfall zu beweisen.


    Es gilt der alte Satz: wo ein Wille ist, ist ein Weg.


    Viele Patienten auch aus dem Forum machen das ja auch vor.

    Guten Tag, Lymphie,


    Sie sollten zunächst mit ihrem behandelnden lymphologischen Arzt überlegen, eine ambulante Entstauung mit werktäglicher Lymphdrainage und anschließender Bandagierung über insgesamt 2 Wochen zu vereinbaren. Wenn Sie immer wieder Verschlechterungen in Jahresfrist haben, muss die ambulante Dauertherapie geprüft werden. Vorstellbar ist, die Lymphdrainage jeweils mit der Bandagierung abzuschließen. Die Kompressionsbestrumpfung im Alltag muss geprüft, evtl. geändert werden.


    Das ist sinnvoller als die jährliche stationäre Aufnahme - und nur wenn das alles nicht reicht, oder nicht möglich ist, erneut stationär.

    Guten Tag, Lymphie,


    sind Sie denn in ambulanter Behandlung? Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was die Diagnose sein soll: Primäres Lymphödem der Vorfüße kann ich mir vorstellen - allerdings eher nicht als stationären Fall - , aber was meinen Sie dann damit, dass die Beine sich verschlechtert hätten?


    Wie Kollege Dr. Martin schon schrieb, wäre eine fachärztliche Diagnose Grundlage der weiteren Behandlung. Und wir arbeiten an unserem Standort in Ochtrup als lymphologische Krankenhausateilung auf Zuweisung - müssen allerdings immer prüfen, ob die stationäre Behandlung auch erforderlich ist....

    Ich empfehle Ihnen, den Säugling zumindest kinderärztlich vorzustellen. Bei Unklarheiten sollte die Lymphdrainage pausiert werden. Die Eltern sollten eine brauchbare Fotodokumentation des Hautbefundes anfertigen, damit z.B. der Verlauf beurteilt werden kann. Handy-Kamera sei Dank - funktioniert das eigentlich ganz gut, ist dann ja auch meistens dabei....

    ... statt des Tapes, das ja zu "Mondpreisen" verkauft wird, ist als mechanische Verstärkung und Blasen-/Reibungsschutz die preiswertere Variante das klassische Leukoplast oder bei Latexunverträglichkeit Leukoderm zu empfehlen.


    Unter so einem Klebestreifen heilen übrigens auch die für Kompressionsträger besonders schwierigen, allgemein unangenehmen und schmerzhaften, Rhagaden = Risse an den Fußsohlen prima ab.

    Zur ambulanten Entstauung: ist in der Regel selbstverständlich möglich - wie mich die Erfahrung aus den letzten Jahren gelehrt hat. Verlangt den Patienten einiges ab, lohnt sich aber - meistens. Ich würde allerdings nicht empfehlen, die Phase in den Hochsommer zu legen - Sie arbeiten da nur gegen das Thermometer an. Und wenn man die Anstrengung auf sich nimmt, ist 2 x die Woche definitiv umsonst - wenn schon, denn schon, und so verordne ich in der Regel 4-6/ Woche, damit auch "was bei rumkommt". Praktisch: eher eine Woche zur Not im Urlaub, wenn man ansonsten auf die "Abschussliste" kommt, bringt mehr als ein mehrwöchiges Rumwursteln mit 2 Terminen pro Woche.


    Arbeitsunfähig ist eigentlich nur, wer z.B. Sicherheitsschuhe aus Arbeitsschutzgründen trägt, gefährliche Maschinen bedienen muss, Nassarbeiten durchführt... immer eine individuelle Entscheidung. Besser nicht dann, wenn alle Kollegen im Urlaub sind. Und bedenken, dass man sich ja bewegen soll und für die Umgebung eigentlich nicht "krank" wirkt, wenn man gesehen wird.

    Hallo Bounty,


    fachlich darf man durchaus bezweifeln, dass ein Lipödem - so es denn eines ist... - bei Normgewicht die teuere Flachstrickversorgung nötig macht. Die Krankenkasse ist natürlich bestrebt, die Kosten nicht unnötig ansteigen zu lassen. Und natürlich wissen wir als Mitspieler im Gesundheitssystem, egal ob Ärztin, Physiotherapeutin oder Bandagistin, alle von Fällen grotesker Überversorgung zu berichten. Kontrolle ist daher nicht überflüssig, so ärgerlich sie uns manchmal erscheint.


    Die Frage ist aber, WIE die Kontrolle funktionieren kann. Ich finde Ihre Fragen erhellend, wir gewöhnen uns zu schnell an die "Spielregeln", dass also Fotos bei Flachstrickversorgung von der Krankenkasse angefordert werden können. Für mich wäre es ein großer Unterschied, ob die Fotos automatisch dem Antrag auf Kostenübernahme beigefügt werden, oder ob es z.B. im verschlossenen Umschlag als "Vertrauliche Arztsache" behandelt wird. Nur mal zum weiterdenken: Wir würden nicht von den Patienten verlangen, in die nächste Geschäftsstelle ihrer KK zu gehen und dort mal eben die Hosen fallen zu lassen. Gleichzeitig ist aber wohl allen Patienten klar, dass sie diese Schamgrenze im vertrauensvollen direkten Kontakt zu Ärzten, Therapeuten und Bandagisten überschreiten dürfen - und müssen.