Beiträge von Dr. Markus Killinger

    Vielen herzlichen Dank, Herr Dr. Killinger!


    Ich bin mir dessen bewusst und lebe danach. Ich bin daran gewöhnt, im normalen Alltag, auch mal mehrere Wochen, überhaupt nicht zu trinken. Bei besonderen Anlässen geniesse ich aber gerne einen guten Wein.

    Also denke ich, dass die Warnhinweise allgemein gelten, und nicht speziell für Menschen mit Lymphödem?

    Viele Grüsse

    Sehr richtig! Allgemeine Hinweise für alle. Liegt mir als Hausarzt sehr am Herzen dieses Thema, weil ich damit jede Woche mehrfach konfrontiert bin.


    Ich wüsste von keiner Studie, die speziell LymphödempatientInnen in Bezug auf Alkoholauswirkungen untersucht hat.

    Alkohol wirkt schon in kleinsten Dosen (ab dem ersten Schluck) als starkes Zellgift. V.a. die Herzmuskulatur und die Leber können darunter Schaden nehmen. Auch sind einige Krebsarten bekannt, welche durch den Konsum von Alkohol begünstigt/Mitverursacht werden (Bauchspeicheldrüse, Dickdarm, Prostata, Harnblase, etc.).

    Potenzieren kann man diese Wirkung (v.a. lokal im Mund, Hals, Magenbereich) wenn man Alkohol mit anderen Zellgiften wie zum Beispiel Nikotin kombiniert.


    Die empfohlenen maximalen Tagesdosen reinen Alkohols für eine gesunde Frau (10g/Tag) und für einen gesunden Mann (20g/Tag) sind eher als grober/oberster Richtwert zu verstehen, in den letzten Jahren hat sich (leider) herausgestellt, dass es kein "gesundes Achterl Wein" oder ein "unbedenkliches kleines Bier" gibt.


    Also sich bewusst sein, dass Alkohol den Körper schädigt, ohne wenn und aber. In Maßen (und nicht in Massen!) genießen, mit gesundem Essen oder Sport sowie Verzicht auf Nikotin kombinieren. Alkoholfreie Tage dringend in den Alltag einbauen.

    Immer wieder für sich überlegen und hinterfragen, ob noch "Genuss" oder schon "Gewohnheit" oder sogar schon "Sucht" besteht.

    Deine Aussage, dass dieser Spezialist dein Schamlippen nicht einmal untersucht hat macht mich gerade zu fassungslos.

    Ich stell mir gerade vor, wie der Herr einen Dauerkatheter legt, mit geschlossenen Augen wahrscheinlich....

    Liebe Uli!

    Leider ist dieses "Übersehen" meiner Erfahrung nach eher die Regel und nicht die Ausnahme. Daher ist es mit persönlich so wichtig im Unterricht den SchülerInnen beizubringen, den gesamten Körper mit Seitenvergleich, im Liegen und im Stehen, von vorne und von hinten zu untersuchen.


    Ein übersehenes Stamm/Genitalödem und daraus resultierend falsche Bandage, manuelle Lymphdrainage und Strümpfe, können das Ödem am Stamm nochmals verschlechtern.


    Das Selbe ist übrigens auch für die obere Extremität (Arme) zB. nach Mamma-Ca (Brustkrebs).


    Ich würde einen ambulanten Termin in der Foeldiklinik machen.

    Dieser Empfehlung würde ich mich auch gerne anschließen.

    Im Beitrag wird Fr. Dr. Heim im Wittlinger Therapiezentrum bei der Erstdiagnose erwähnt.


    Ich möchte hiermit einen herzlichen Dank an Fr. Dr. Heim (mittlerweile Dr. Heim- Gruteser) aussprechen für die tolle lymphologische Ausbildung und super Zusammenarbeit im Wittlinger Therapiezentrum.

    Eine unglaublich tolle lmyphologische Diagnostikerin und breit aufgestellte, über den Tellerrand blickende Anästhesistin.


    An Mia und ihre Familie weiterhin alles Gute und liebe Grüße nach Walchsee!


    Bezüglich der Erysipelraten gibt es eine australische Studie, die ein deutlich erhöhtes Risiko bei Kindern mit Lymphödem im Vergleich zu Erwachsenen zeigen konnte.

    Die Ursachen sind vielfältig, es werden u.a. vermehrte Exposition ("Spielen im Dreck) und nicht passendes Schuhwerk/Socken diskutiert.

    Genau solche Situationen sind mit ein Grund warum ich nur 35 Prozent meiner Arbeitszeit am Patienten und mit medizinischen Themen verbringe und die restlichen 65 Prozent mit Papierkram, Bestätigungen, Verordnungen, Gesetzestexten, Mitarbeiterangelegenheiten, etc. (Ich habe das über 6 Monate aus Interesse genau festgehalten und berechnet).


    Gut, dass es jetzt geklappt hat und alle Beteiligten mitgemacht haben.

    Guten Morgen!


    Die Dr. Vodderschule bietet 2 wöchige Lehrkurse (Basiskurs wäre hier richtig) an. Sowohl in Österreich (https://www.vodderakademie.com…l7_rCtnJccRhoCZFoQAvD_BwE), als auch in Deutschland (https://www.vodderakademie.com…nd-therapiekurs-atde.html).


    Termine und Orte wären hier sichtbar.


    Ein tolles praxisorientiertes Lehrbuch gibt es auch aber ohne Anleitung nicht möglich zu erlernen (ich habe selber den 4 Wochen Kurs abgeschlossen, es war echt hart :) )


    Ansonsten direkt im Büro in Walchsee in Tirol anrufen und das Anliegen schildern (Möglichkeiten einer reduzierten Stunden- und Tagesanzahl, je nach dem was gelernt werden soll:

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    Sehr ungewöhnliche Konstellation!


    V.a. das nächtliche Schlafen mit Strümpfen ist eigentlich NICHT empfohlen. und auch nicht notwendig! In der Liegeposition ist die Schwerkraft deutlich reduziert und Ödeme werden normalerweise in der Nacht weniger. Auch die Haut sollte sich nach dem täglichen Tragen der Kompression erholen können.

    Da das bei Ihnen nicht der Fall ist, sollte eine Abflussbehinderung im Bereich des Unterbauches (als Frau Gynäkologe, als Mann Urologe) und ein Ultraschall des Bauch/Unterbauchraumes mit Kontrolle der Lymphknoten und Gefäße erfolgen.


    Weiters kann das nächtliche Tragen der Kompression das Herz belasten, v.a. in Kombination mit Übergewicht und OSAS, eine internistische Kontrolle und eine KO beim Pulmonologen bzw. KO im Schlaflabor würde ich auch empfehlen.


    Ist zwar einiges zu machen, aber m.M. nach nötig.

    Sollte sich das Genitalödem trotz optimaler Therapie nicht wesentlich verbessern und sehr belastend sein, würde ich eine Vorstellung bei einem lymphologischen Operateur empfehlen. Dies zur Abklärung, ob eine OP eine Verbesserung bringen kann, also LVA (lymphovenöse Anastomose, eine Verbindung zwischen Vene und Lymphgefäß) oder Lymphknotentransplantation aus dem großen Bauchfell heraus.

    Leider habe ich im Norden keine Kontakte, event. können sie Dr. Taeger (hier im Forum) oder Uli anschreiben, um eine Liste (Berlin? Essen? Rostock?).

    Ansonsten Klinik Regensburg, München rechts der Isar oder Dr. Taeger in München Bayern.

    Eine Vergleichsstudie kenne ich nicht in Bezug auf tgl. niedrig dosiertes Penicillin V gegen i.m. alle 6 Wochen.

    Möglich wäre i.m. auf alle Fälle. Die Spritze muss aber langsam durch den Hausarzt in den seitlichen Pomuskel gespritzt werden, brennt auch ein bisschen.

    Bezüglich der Verordnung, die Apotheke muss zuerst nachschauen ob Retarpen 2,4 Mill. I.E. verfügbar ist, das wäre ohne Bewilligung mit normalem Hausarztrezept zu bekommen.

    Wenn nicht verfügbar, was ich befürchte, müsste der Hausarzt ein Rezept anlegen (Magistrale mit Bezeichung "Tardocillin 1200 auf 4ml") und dies vom Chefarzt bewilligen lassen, als Diagnose: Ihre Lymphödemerkrankung (z.B. I89. sek. oder prim. Lymphödem Stadium II in re./li. Bein post OP,etc. und wiederkehrende Erysipele, frustrane orale Therapie, i.m. alle 6 Wochen geplant, Retarpen in Österreich aktuell nicht lieferbar, geplante lympholog. OP 06/23)

    Dieses Medikament müsste die Apotheke dann aus Deutschland bestellen, hat bei uns schon mehrfach gut geklappt und wurde bewilligt.

    Bitte gerne!


    Um das Risiko bis zur OP zu reduzieren können Sie nach der Dauer von 21 Tage mit 3x1 auch auf 1x tgl. 500mg Ospen bis zur OP als Prophylaxe wechseln.

    Das wäre echt zu überlegen!


    Alle 4 Wochen medizinische Fußpflege, Pausieren der Beinhaarrasur, tgl. Hautpflege z.B. mit Excipidial Lipolotion abends.


    Zusätzlich 5 Tage vor OP bei Prof. Tzou beginn mit dem Octenisan Set 2.0 zur lokalen antiseptischen Therapie (in der Apotheke bestellbar für ca. 23 Euro).

    Lymphödempatienten brauchen leider häufig die 21 Tage, damit nicht innerhalb von 2-3 Monaten das selbe Erysipel wieder auftritt. In diesen 21 Tagen ist 3x tgl. 1g bis sogar 3x 1,5g nötig.

    Eine Reduktion auf 2x1 pro Tag würde ich nicht empfehlen.

    Eine Reduktion der Therapiedauer auf 14 Tage ist für "gesunde" nicht Lymphödempatienten ok aber für Lymphödempatienten riskant.

    Sollte nach 21 Tagen bei 3x1 immer noch ein Erysipel innerhalb der nächsten 2-3 Monate auftreten ist eine neuerliche Therapie von 3x1 für 21 Tage gefolgt von 1x tgl. 500mg für 3-6 Monate empfohlen.

    Bei Wiederholung trotz dieser "Dauertherapie" ist eine Blutabnahme von aeroben und anaeroben Blutkulturen zur Bestimmung von möglichen resistenten Keimen (interessanterweise bei Erysipel eher nicht häufig!) nötig.

    Ultima ratio ist eine Spritze in den Gesäßmuskel alle 4-6 Wochen mit einem Depotpenicillin (Retarpen in Österreich aber akt. nicht lieferbar oder Tardocillin über Deutschland beziehbar, die Krankenkassen zahlen akt. auch auf Bewilligung, da keine Alternative in Österreich verfügbar).

    Weiters Lymph OP dann sinnvoll zur Reduktion der Erysipelhäufigkeit durch Verbesserung des Lymphabflusses (siehe Dr. Traeger im Forum).