Beiträge von Dr. Netopil

    Nehmen Sie am besten Kontakt mit dem behandelnden Arzt oder Kardiologen auf. Die Kollegen können Ihnen sicher zum Zustand des Herzens und besonders zur Pumpfunktion eine klare Aussage machen.
    Wenn die gut ist, können Sie problemlos die Unterschenkel bandagieren und der Pat. kann seine Kniestrümpfe tragen.
    Ansonsten ist alles nur Spekulation.

    Haben Sie ein sekundäres Lymphödem nach Lymphknotenentfernungen?
    Kleine Lymphfistelungen kann man mit dem Silbernitratstift behandeln. Wenn das Problem umfangreicher ist, wird das nicht reichen.
    Da kommt die Laserbehandlung durch den Hautarzt in Frage oder auch in ganz schweren Fällen eine Resektionsoperation.


    Wichtig ist vor allem die gute Behandlung Ihres Lymphödems (besonders mit zentralem Abfluss) und die konsequente Bestrumpfung.
    Eine ständige Lymphfistelung ist eine größere Gefahr für ein Erysipel, als ein kleiner kontrollierter Eingriff.
    Man kann ja über einige Tage prophylaktisch ein Penicillinpräparat nehmen.

    Hallo,


    sofern Ihnen die Operateure nach der Brustrekonstruktion (wie wurde die denn durchgeführt ?) wieder grünes Licht für den Sport geben, können Sie durchaus ein leichtes Krafttraining für Arme und Schultergürtel wieder machen. Dabei sollten Sie eher ein Kraftausdauertraining machen, geringere Gewichte benutzen und lieber die Zahl der Wiederholungen steigern. Sehr schön und individuell lässt sich auch mit Kleinhanteln, Tubes und dem Theraband trainieren.
    Dabei sollten Sie Ihren Arm immer beobachten (Umfang messen!).
    Sicherheitshalber können Sie die Übungen mit einem Armkompressionsstrumpf (KKL 1-2) durchführen.
    Dann wird der Effekt der Muskelpumpe für den Lymphabfluss noch durch den Druck des Strumpfes unterstützt.

    In der Kompression müssen Sie sich ja etwas bewegen, sonst halten Sie das nicht aus. Ansonsten eben das Bein hochlagern, ggf. ein entzündungshemmendes Medikament einnehmen (wie Diclofenac oder Ibuprofen mit Magenschutz) und eventuell auch Thrombosepropylaxe mit Clexane, wenn es in Richtung Venenentzündung geht.

    Hallo Eluise,


    das primäre Lymphödem hat mit den geschilderten Erkrankungen in Ihrer Familie nichts zu tun. Es gibt auch nur wenige primäre Lymphödeme die in direkter Linie weitervererbt werden (ca. 3%). Der Rest tritt sporadisch als Fehlbildung auf und kann von Ihnen nicht weitergegeben werden.


    Zu den Erkrankungen Diabetes und Arteriosklerose mit Schlaganfall und Herzinfarkt gibt es dann bei den Nachkommen möglicherweise eine Prädisposition (d.h. eine verstärkte Erkrankungsgefahr). Sie sollten ganz besonders gründlich auf Ihre Risikofaktoren achten (Übergewicht vermeiden, sich viel bewegen, nicht rauchen, Cholesterinspiegel, Blutzuckerspiegel und Blutdruck 1x jährlich kontrollieren lassen und ggf. behandeln).


    Wenn man ja mögliche Schwächen kennt, kann man rechtzeitig gegensteuern.

    Hallo,


    diese Antwort kann eine Ärztliche Untersuchung nicht ersetzen. Ihr Mann sollte sich in jedem Fall vorstellen.
    Es gibt auch mal Thrombosen im Armbereich oder Lymphknotenschwellungen (müsste ausgeschlossen werden), aber wahrscheinlich ist das Problem im Zusammenhang mit dem primären Lymphödem zu sehen.
    In einigen Fällen gibt es neben der Fehlbildung der Lymphgefäße an den Beinen auch Fehlbildungen am übrigen Lymphsystem.
    Das Auftreten der Schwellung nach Belastung ist typisch.
    Nach Klärung wäre die Verordnung eines Kompressionshandschuhs sinnvoll, den Ihr Mann mindestens bei Belastung tragen sollte.

    Hallo,


    aus Ihren Worten höre ich etwas Verbitterung. Doch ich denke Ihre Ärzte haben nichts falsch gemacht.
    Ein Erysipel ist eine klinische Diagnose. Laboruntersuchungen und Bakterienkulturen mit Antibiogramm braucht man nur,
    wenn die antibiotische Therapie nicht greift und man den Eindruck hat, dass andere Bakterien als Streptokokken eine Rolle spielen.
    Clexane gibt man vorwiegend in der Zeit der absoluten Ruhigstellungsphase.


    Frage 1: Die bläulich-rötliche Veränderung am Knöchel kann auf zusätzliche venöse Probleme hindeuten (z.B. Thrombophlebitis).
    Sollten da vorher schon narbige Veränderungen gewesen sein, könnte das Arbeiten auf diesem Gewebe schon eine Entzündung aktiviert haben.


    Frage 2: Tardocillin Dauerprophylaxe kann Ihnen auch der Hausarzt verordnen. In der Regel rät man dazu, wenn mehr als 2-3 Erysipele pro Jahr auftreten.

    Hallo Lacrima,


    dem Ödem können Sie natürlich nur mit Kompression begegnen. Da es sich offensichtlich um eine Entzündung handelt (ist die Region überwärmt?) ist es damit etwas schwierig. Haben Sie es schon mit moderater Kühlung probiert?
    Die Bandage kann versucht werden, aber mit dicker Polsterung (Watte oder Schaumstoff) im schmerzhaften Bereich.
    Gute Besserung !

    Hallo Snowflake,


    Lunatica hat Ihnen schon sehr gute Tipps gegeben. Sollte das mit der Selbstverletzung nicht vorbei sein, wäre in dieser Richtung Therapiebedarf vorrangig.
    Ansonsten sollten Sie wirklich weiter kämpfen. Hatten Sie ein Foto des Armlymphödems beigefügt? So ein Bild wirkt manchmal mehr als ein langer Bericht !

    Aus meiner Sicht kann manuelle Lymphdrainage bei der Patientin schon durchgeführt werden. Es ist die Frage , ob sie das allgemein im Rahmen der Chemotherapie verträgt. Eventuell wäre im Bereich der Brustwand auch ein Lymphtape möglich (vorheriges Testen der Hautverträglichkeit).
    Wir haben ganz gute Erfahrungen damit.

    Hallo Eluise,


    ein primäres Lymphödem kommt von einer angeborenen Fehlbildung von Lymphgefäßen. Wie diese genau aussieht, kann man ohne eine Lymphographie (die macht man heute nicht mehr um keine weiteren Lymphgefäße zu schädigen) nicht sagen. Entweder sind die Lymphgefäße zu dünn, zu weit oder auch mengenmäßig zu wenig. Bei Ihnen ist die Fehlbildung möglicherweise so gering, dass nur Ihr Fuß betroffen ist. So ganz genau kann man das aber nicht sagen. Wichtig ist, dass Sie eine Ödemverschlechterung durch Ihre Bestrumpfung verhindern und Verletzungen am betroffenen Bein vermeiden (Gefahr von Wundrosen). Ich kenne Patienten, bei denen hat sich der Befund eines primären Lymphödems am Fuß auch innerhalb von 30 Jahren nicht verschlechtert.

    Hallo Bella,


    wie hoch sind denn Ihre Thrombozyten? Sind Leukozyten und Erythrozyten in der Zahl normal?
    Das müsste man wissen um die Bedeutung einzuschätzen.
    Allerdings ist das sicher unabhängig von Ihren Beinproblemen zu sehen.
    Könnten Sie sich denn in einer der lymphologischen Kliniken ambulant vorstellen ?
    Welche wäre für Sie gut zu erreichen?

    Wenn Sie Schmerzen in den Beinen haben, würde ich Ihnen trotz Op-Wunsch raten, sich eine Kompressionsbestrumpfung (je nach Befund) anpassen zu lassen. Ihr Kampf mit der Krankenkasse kann dauern und außerdem wird auch darauf geschaut, ob eine konservative Therapie schon versucht wurde und ob sie etwas bringt. Übrigens würde ich das selbst einem Eingriff zunächst einmal vorziehen.

    Die Erfahrung lehrt leider, das es nicht in allen Fällen einer Liposuktion zur völligen Beschwerdefreiheit beim Lipödem kommt.
    Sicher fühlen sich die meisten Frauen wohler und trauen sich wieder mehr in die Öffentlichkeit und Sport zu machen, was sehr positiv ist.


    Fällt man allerdings in die alten Verhaltensmuster zurück, können die verbliebenen Fettzellen wieder zunehmen und gleiche Beschwerden machen.
    Eine absolute Heilung durch eine 15.000 Euro teure Therapie zu versprechen ist nicht seriös.
    Es gibt auch Operateure, die ihre Patientinnen gewissenhaft aufklären.

    Hallo Pippilotta,


    die Frage mit den Strümpfen kann man leider nicht beantworten, wenn man die Bestrumpfung nicht gesehen hat.
    Tragen Sie 2 Kompressionskniestrümpfe übereinander? Welche Kompressionsklasse? Sofern Sie ein Lipödem und kein mindestens starkes Lymphödem haben,
    erschiene mir diese Doppelbestrumpfung auch etwas zu viel.

    Eine allgemeine Gewichtszunahme wäre übrigens auch durch Diclofenac zu begründen, das zu vermehrter Wassereinlagerung führen kann.
    Was nicht sein kann ist eine einseitige Umfangszunahme (wie die Kollegen schon sagten. Thromboseausschluss als erstes !!) und dann muss man weiter forschen.
    Ein Entwässerungsmittel wie Xipamid halte ich bei einseitigem Ödem nicht für angebracht und bei Thrombose würde es das Blut eindicken
    (kontraproduktiv !!).

    Hallo Bellissima,


    die Lymphödemkomponente beim Lipödem kommt meist erst nach jahrelangem Verlauf und dann vorwiegend bei Patientinnen, die extrem zunehmen (>20 kg) und bei denen sich die Beinform dann entsprechend verändert. Aber bitte keine Panik, sofern Ihnen die Bestrumpfung die Beschwerden nimmt, ist sie völlig ausreichend. Und es passiert nichts, wenn Sie sie auch "mal" auslassen.

    Noch besser, als nach der Lymphdrainage zu ruhen, ist anschließende Bewegung in Kompression (Bandage oder Strumpf).
    Dann überwindet man den müde machenden Effekt der LD auch schneller.
    Ich hörte von Praxen, die deshalb auch einen Stepper oder ein Laufband installiert haben.
    Übrigens ist es auch so in der Klinik: nach der LD ist Bewegung angesagt !!