Erneutes Erysipel-Rezidiv

  • Ich bin völlig verzweifelt. Ich habe nach nur 12 Wochen schon wieder ein Erysipel. Das letzte wurde 11 Tage mit Rozephin 2 g behandelt. Gestern, war ich noch vergnügt beim Frühstück bei Livorno in Italien, und um 10 Uhr bekam ich Schmerzen in der rechten Leistengegend gefolgt mit Nierenschmerzen. Mir war sofort klar, dieser Urlaub ist gelaufen und wir müssen sofort abreisen. Nach 9 Stunden Autofahrt führen wir direkt ins Krankenhaus. Ich hatte hohes Fieber, unbeschreiblich starke Schmerzen, Erysipel an der linken Oberschenkelinnenseite und Kreislaufzusammenbrüche. Keine Eintrittspforte!
    Ich hatte auf Empfehlung hier in diesem Forum 300 Selen täglich und in zeitlichem Abstand Vit. C. regelmäßig eingenommen. Aber trotzdem ist es passiert.
    Ist euer Allgemeinzustand auch so schlecht, oder bin ich zu empfindlich?
    Was soll ich denn nur machen. ich kann doch nicht alle 12 Wochen so daliegen.
    Was haltet ihr von den biologischen Antibiotika als dauerbehandlung? Klaus hat mir ja da schon was empfohlen.
    Woher kommen die Schmerzen, teilweise weit entfernt von der Rötung.
    Bitte helft mir
    Susi

  • Hallo Susi !
    Bei rezidivierenden , insbesondere schweren , Erysipelen sollte eine zeitlich begrenzte Antibiotikaprophylaxe überlagt werden ( 6-12 Monate ) Sollte der Ausgangspunkt immer z.B. die Leistenregion sein wäre eine 2x tägliche prophylaktische Desinfektion dieser Region ( Z.B. Octenisept Spray ) sinnvoll.
    Selbstverständlich ist die Basis einer Erysipelprophylaxe die optimale Therapie
    des Lymphödems.
    Die Leistenschmerzen können durch entzündlich vergrößerte Lymphknoten ebenda bedingt sein.
    MfG
    Dr.Martin

  • HALLÖCHEN: ich habe Retacillin comp. 1,2 Mio.I.E. 1x wöchentlich für 6 Wochen gespritzt bekommen, seitdem toi-toi-toi.
    Jedoch kann so ein Ery. immer kommen (kleinste Einstrittsforten) ich habe Lymphbläschen, die sich spontan entleeren und das reicht schon aus.
    Den Urlaub hätte ich nicht abgebrochen, es gibt doch dort auch Ärzte, die ein starkes Antibiotika verschreiben können. Nach 2 - 3 Tagen wird es meist besser.
    Ich nehme Antiboiotika immer mit, wenn ich verreise. Schmerzen habe ich genauso heftig, am ganzen Körper, das man - am Anfang - nicht weiß, was es eigentlich ist.
    Selen ist o.k., um das Immunsystem zu stärken. Regelmäßige Lymphdrainagen, keine kleinen Wunden (Müchenstiche u.ä.)mehr fällt mir nicht ein.
    Ich kann deine Verzweiflung nachfühlen, ging mir im Frühjahr genauso.
    Habe beim Arzt gesessen und geweint, so fertig war ich. Man denkt immer, man hat es geschafft.
    Aber die Spritzenkur war o.k. und ohne fühlbare Nebenwirkungen.
    Liebe Grüße Biggi




  • Hallo Dr. Martin,
    welche Antibiotikaprophylaxe würden Sie denn empfehlen?

    Liebe Grüsse
    Susi

  • Hallo Susi !
    Wenn verträglich - keine Allergie -in erster Linie orales Penicillin
    MfG
    Dr.Martin

  • p.s. Depot-Penicillin ist auch o.k. wenn das Gesäß als "Spritzen-Zielgebiet "nicht im Lymphstaugebiet liegt.

  • Hallo Dr. Martin,
    mir wurde bis jetzt immer von der oralen Penizillineinnahme zur Prophylaxe abgeraten.
    Wenn ich mich jetzt bei meinem Arzt da durchsetzten will, wie wäre die die tägliche Dosis.
    Wie stehen Sie zu den Infusionsprophylaxen alle 3 Monate für 10 Tage und das über ein Jahr?
    Vielen Dank für die Mühe mir meine Fragen zu beantworten.

    Liebe Grüsse
    Susi

  • Hallo Dr. Martin,
    ich glaube i.m. geht bei mir nicht.
    Wie hält man bei der oralen Behandlung seine Darmflora aufrecht?
    Lieben Gruß
    Susi

  • Hallo Susi !
    Penicillin ist für die Darmflora noch r e l a t i v verträglich . Natürlich bestehen individuelle Unterschiede. Wenn erforderlich kann die Darmfora natürlich wieder aufgebaut werden. Eune Medikation ist immer eine Risikoabwägung zwischen Nutzen ( Risikiminderung für Erysipele und ihre Folgen ) und möglichen Nebenwirkungen.
    MfG
    Dr.Martin

  • Guten Morgen !
    Wir geben 3x 1/2 Mega Penicillin V oder 2x1 Mega oral !
    MfG
    Dr.Martin

  • Hallo Susi,
    ich kann mir gut vorstellen, wie es dir geht. Ich hatte schon viele Erysipele und bekomme seit 1,5 Jahren alle 2 Wochen Tardocillin 1,2 Mega intramuskulär in den Oberarm gespritzt. Seitdem hatte ich kein Erysipel mehr. Ich habe damit zwar Darmprobleme, aber ich nehme regelmäßig Omniflora oder ähnliches, und mir ist es sehr viel wichtiger, wenigstens eine Zeitlang mal ohne die Krankheit zu sein. Außerdem hoffe ich dadurch auf eine dauerhafte Heilung. Ob das klappt, kann ich erst beurteilen, wenn ich das Medikament absetze. Zusätzlich nehme ich Selen und Zink und trinke regelmäßig Eberrautetee auf Empfehlung von Prof. Beuth aus Köln. Mein Immunsystem ist stabiler geworden und es geht mir insgesamt besser.

    Ob die Therapie von Klaus wirksam ist, kann ich nicht beurteilen. Ich war aber skeptisch, als ich seinen Beitrag gelesen hatte, weil er nicht schreibt, wen er damit therapiert hat, wie seine Erfolge waren etc. Es klang mir sehr einfach, als sei die Bekämpfung von Erysipelen überhaupt kein Problem, und mir fehlten die Begründungen.

    In der Zeitschrift der DGL war letztes Jahr ein Artikel über Antibiotikaprophylaxe mit Penicillin, zum Teil durch Infusionen, geschrieben von einem Professor aus Halle. Ich kann dir eine Kopie schicken, wenn du Interesse hast. Ich wünsche dir viel Erfolg im Kampf gegen die Krankheit!
    Viele Grüße
    Adel

  • Hallo Adel,
    komme gerade vom dem Vertretungsarzt meiner Hausärztin. Dort bekomme ich jetzt tägl. mein Rozephin. Er will mir morgen eine i.m. Spritze mit Immunglobulinen geben. Ich würde mitlerweile alles tun um diese Schübe nicht mehr zu bekommen.
    Sind die Tardocillin-Spritzen nicht sehr schmerzhaft?
    Ich wäre Dir sehr dankbar wenn Du mir den Artikel Mailen könntest.
    Ich wünsche Dir sehr, sehr viel Erfolg mit Deiner Prophylaxe.
    Lieben Gruß
    Susi

  • nur weil ich in letzter zeit vermehrt mit unterschiedlichen berichten zu vitamin C konfrontiert wurde und es auch selbst versucht habe....
    in welcher dosierung in wie lange hast du vit C genommen? oral oder intravenös?

    liebe grüsse
    manfred

  • Hallo,
    ich hatte etwa 12 Wochen lang Vit. C 1000mg und Zink 15mg täglich im zeitlichen Abstand zu 300 Selen genommen. Die Vit. C und die Zink als Depot.

    Lieben Gruß
    Susi

  • hallo susi!

    da reden wir von völlig anderen dosierungen beim vit c. linus pauling (der nobelpreisträger, auf den sich die vit c verfechter beziehen) empfielt bei schweren und vor allem chronischen infekten dosierungen von 30g (!) aufwärts.

  • hi, Du meinst also die 3Fache Dosis?? Was hast Du sonst noch für Empfehlungen?

    Lieben Gruß Susi

  • hallo!

    nicht 3 fach, sondern mindestens 30 fach (wenn ich richtig rechne, 1000mg sind doch 1 g?). es gibt im übrigen auch ärzte die sagen, dass man mehr als 20g/tag oral gar nicht aufnehmen kann, dass solche mengen also jedenfalls intravenös gegeben werden müssen.

    das war im übrigen keine empfehlung von mir. ich habe nur davon gehört und zwar in zusammenhang mit verschiedenen (auch chronischen) infekten, nicht jedoch konkret in zusammenhang mit erysipelinfekten.

    ich hab eh schon öfter hier drüber geschrieben, dass ich von meinen mittlerweile über 100 erysipelinfekten die letzten 85 mit homöopathie und mit chinesischen kräutern weggebracht habe