Lipödem oder Lymphödem ?

  • Hallo,

    Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich heiße Betina , bin Rentnerin und werde am Montag 57.

    Ich hoffe hier Antwort auf meine Frage zu erhalten, weil meine Krankheitsgeschichte wohl doch ein wenig ungewöhnlich ist.


    Alles fing im Dezember letzten Jahres an ,als ich sehr unglücklich auf mein li. Knie stürzte. Erst war es nur ein tauber Schmerz, dann schwoll es an und am nächsten Tag war der ganze Unterschenkel runterrum dunkelblau. Da ich so erzogen wurde " nicht so wehleidig zu sein" bin ich natürlich nicht zum Arzt gegangen, was ich heute bereue.

    Danach hatte ich ständig Schmerzen im Knie und ging zum Orthopäden, der eine " leichte Arthrose" feststellte. Die Beschwerden wurden immer stärker so das ich auf ein MRT bestand.

    Dort stellte man fest das der Knorpel einseitig weg war und der Meniskus eingerissen. Ich soll ein neues Kniegelenk bekommen. Der Termin wurde festgelegt da viel einer Ärztin auf das ich in den Unterschenkeln Ödeme habe. Sie sagte das die erst weg müssen sonst wird nicht operiert. Also ging ich zu Hausarzt und nahm über mehrere Wochen erst 2 ,dann 3 Wassertabletten ein......leider wurden die Ödeme dadurch nicht besser. Dann verschrieb mir der Arzt Kompressionsstrümpfe, und ich ging mit dem Rezept in ein Sanitätshaus. Dort meinte man das ich andere Strümpfe bräuchte weil meine Beine nach Lymphoidem aussehen würden. Darauf ging ich zu einem Facharzt der meinte das ich ein Lipödem habe Stadium 3. Er verschrieb mir dafür die speziellen Kompressionsstrümpfe. Man riet mir zu einem dreiteiligen System , geschlossener Fuß bis zur Wade, Wade bis Oberschenkel und Hose bis unter dem Busen. Und da meine Kniebeschwerden immer stärker werden , durch die Schonhaltung jetzt auch noch das rechte bekomme ich nun auch noch einen Rollator ( für Krücken habe ich Zuviel Gewicht) Und habe zweimal 6 MLD verschrieben bekommen. Meine Unterschenkel wurden gut 3 cm dünner und ich war sehr erleichtert hoffte das ich nun endlich nach 9 Monaten das Knie operieren lassen kann.

    Gestern Abend merkte ich auf einmal das mir die Kompressionsstrümpfe unangenehm werden und die Beine zwickten. Ich zog sie aus und stellte fest das selbst bei ganz leichter Berührung ein sehr starker Berührungsschmerz im Unterschenkel vorhanden war.

    Jetzt meine Fragen: Ist das ein typisches Symptom bei Lipödem? Soll ich die Strümpfe trotzdem anziehen? Könnt ihr mir eine Fachklinik empfehlen?.

    Ich bin total verzweifelt, wegen der Beine geht nichts mehr voran, ich kann kaum noch laufen ,komme nicht mehr aus der Wohnung und habe jeden Tag Schmerzen, vor allem nach dem ich länger gelegen oder gesessen habe. Würde mich sehr sehr freuen von euch was zu erfahren.

    Vielen Dank im Voraus, Betina

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Betina57,


    willkommen hier im Forum. Sicher bekommst Du noch Antworten auf deine Fragen, auch kannst Du gern die SF nutzen dort sind viele Antworten zu dem Thema.


    Hier Links vom LymphNetzwerk zum Thema Lipödem


    Fachkliniken in den Kliniken kannst Du auch zur ambulanten Untersuchung mit Überweisung und KK Karte.


    Viel Erfolg

  • Hallo Uli,

    danke für deinen Ratschlag. Aber ich denke " noch " habe ich keine Thrombose( wegen dem Bewegungsmangel)

    Beide Unterschenkel wurden gleichzeitig empfindlich bei Berührungen, sie sind nicht gerötet ,und ich habe keinen Dauerschmerz.

    Ich habe die Ärztin auch schon zweimal darauf angesprochen ob sie mir nicht , wegen meinen akuten Bewegungsmangel, Heparin-Spritzen aufschreiben will. Aber es kam keine Reaktion zurück, vielleicht war das Budget ausgeschöpft.8|8|8|

    LG,Betina….die mit einem T:)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Betina,

    eine Thrombose in beiden Beinen gleichzeitig wäre schon sehr ungewöhnlich!

    Verstehe ich Dich richtig, daß Du zwei Arten von Schmerz hast - den (für Arthrose typischen) Anlaufschmerz nach längerem Liegen/Sitzen im Knie und den Berührungsschmerz an den Unterschenkeln?

    Könnte Letzterer durch zu hohen Kompressionsdruck kommen? Ist die Bestrumpfung zu eng?

    Ansonsten gibt es viele Gründe für Berührungsschmerz, z.B. Diabetes, Vitaminmangel, Alkohol,.....; auch psychische Ursachen sind möglich.

    Falls es nicht am Strumpf liegt, solltest Du einen Neurologen aufsuchen, damit es nicht zu weiteren Nervenschäden kommt.

  • Hallo,

    vielen Dank für eure netten Rückmeldungen. Liebe Giesela : Ja stimmt, einmal sehr starke Schmerzen nach dem Liegen oder längeren Sitzen.

    Hierzu muss ich aber ehrlicherweise zugeben das ich seit meinem 16. Lebensjahr unter Essstörungen leide und zur Zeit ( auch durch den Bewegungsmangel wieder 140 kg wiege.

    Für alle die mir jetzt schreiben, dringend abnehmen...ich mache gerade eine Protein-Diät, habe am 23. einen Termin zur Ernährungsberatung, als Vorbereitung zu einem Magen -Bypass.

    Und denn,und das ist neu, dieser Berührungsschmerz in beiden Unterschenkeln bei leichtester Berührung.

    Als ex. Altenpflegerin( seit 2007 in Rente) kann ich nur sagen das die Kompressionsstrümpfe nicht zu eng sind , und das keine Thrombose vorhanden ist.

    Ich habe zwar Diabetes Typ 2, aber durch Ernährungsumstellung musste ich noch nie Tabletten nehmen oder Spritzen und bin schon seit Jahren im Normalbereich um die 5,5 Langzeit-Wert. Alkohol trinke ich nicht, und Vitaminmangel ist auch nicht vorhanden nur Calcium und die erhalte ich durch Tabletten.


    Aber ich bekomme Unmengen an Tabletten, vielleicht sollte ich das mal überprüfen lassen. Am Tag habe ich zur Zeit 17 Tabletten,.


    Langsam komme ich mir vor wie ein Hypochonder: Bluthochdruck, Diabetes Typ 2,

    Gebärmutter-Entfernung wegen Krebszellen,

    Stück vom Magen entfernt wegen Geschwüre, Reflux

    Depression,mit starken Konzentrationsstörungen und verminderter Aufnahmefähigkeit

    Restex-Syndrom.

    Essstörungen mit Adipositas

    Arthrose

    und jetzt wohl das Lipödem


    Besonders belastend ist es für mich auch das mein Knie nicht operiert werden kann wegen der Ödeme. Laufen ist nur mit Schmerzen möglich, Schwimmen geht auch nicht und bei längeren Stehen oder gerade Stehen springt immer was im Gelenk raus und verhargz sich für einige Sekunden, das ist sehr schmerzhaft.


    Ich werde mir jetzt einen Termin bei einem anderen Facharzt besorgen.

    LG Betina

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Diäten bringen gar nichts. Eine langfristige Ernährungsumstellung macht Sinn, alles andere ist raus geworfenes Geld. Da verdient nur die Industrie dran. Bei Diäten gibt es ständig neue "seriöse??? Abnehmtipps" bei denen man hinterfragen sollte von wem die sind und wem das nutzt. Fast immer sind die verbunden mit dem Kauf von Produkten zur "Unterstützung" der Diät. Das Geld können Sie gleich in den Gully werfen. Zu oft werden auch im Internet "seriöse" Beiträge veröffentlicht die letztlich nur den Grund haben den Verkauf diese Produkte zu promoten um den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Vielleicht sollten Sie einmal eine Reha machen um das mit Hilfe der Klinik Fachleute zu starten.

  • Hallo, stimmt da habe ich unüberlegt geschrieben, natürlich meine ich Ernährungsumstellung.

    Wie geschrieben ,meine Essstörungen habe ich seit meinem 16. Lebensjahr.

    2006 habe ich 200 kg gewogen ,konnte im Liegen nicht mehr schlafen, nur sitzend an der Wand

    konnte ohne Sauerstoffzelt 15 Schritte mit Schmerzen laufen und musste mich dann setzen. Und dennoch war mein einziges Glück, das Essen.

    Aber das ist so Krank, das kann nur ein Esssüchtiger verstehen. Nachdem ein Teil des Magens wegen Geschwüre entfernt werden musste habe ich 110 kg abgenommen.

    Erst durch eine schlechte Ehe und Scheidung bin ich langsam wieder auf 140 kg. Deshalb und das sehen die Ärzte auch so gibt es für mich nur noch einen Magen-Bypass, um aus DAUER dünner zu bleiben.

    Hallo Uli, ja eben weil jeder mir was anderes sagt will ich jetzt zu einem Facharzt , ich muss endlich wissen was es ist um mich darauf einstellen zu können.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,Betina,

    Ich sehe das genauso wie H.Rothhardt - such Dir eine Klinik, die auf Gewichtsreduktion spezialisiert ist. Dort können Deine Probleme in der Gesamtheit behandelt werden. Die Knie-OP wird auch erfolgreicher sein, wenn Du Gewicht verloren hast.

    springt immer was im Gelenk raus und verhargz sich für einige Sekunden, das ist sehr schmerzhaft.

    Das könnte ein Stück Gelenkknorpel oder Meniskus sein. Vielleicht kann man das kurzfristig im Rahmen einer Arthroskopie beheben (Arthroshaving).


    Falls der Berührungsschmerz ohne Kompression (für einige Tage) nicht nachläßt, würde ich aber möglichst bald eine Neurologen aufsuchen.

    Wenn Du Dich im Internet dazu informieren willst, der Fachausdruck heißt "Allodynie".

  • Die geschilderten Beschwerden sind nicht unbedingt lipödemtypisch eher restless legs . Zur sinnvollen Beratung bezüglich der Gesundheit und den Vorgehen wäre eie ganzheitlich lymphologische Beratung sinnvoll

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. Peter Martin

    Chefarzt Földiklinik i.R.
    Hinterzarten

    Földiklinik Tel. 07652-124-0

    https://www.foeldiklinik.de/

    3 Mal editiert, zuletzt von Dr. Martin ()

  • Hallo Betina; Ich habe einige deiner Krankheiten ,konnte auch nicht mehr laufen,habe artrosen im knie,sollte schon lange künstliche Gelenke bekommen,habe auch 122kg.Ich habe einfach nicht aufgegeben bin trotzdem schwimmen ,bin jeden tag fahrrad gefahren.Ich war oft frustiert wenn nix mehr ging.Durch die Bewegung ist mein Knie wieder gut,ich habe keine Schmerzen mehr obwohl die Arthrose noch da ist.Nun war ich gerade in der Földiklinik 3Wochen was mir wieder ein neues Lebensgefühl gab ,in meinem Kopf hat es Klick gemacht das ich meine Ernährung umgestellt und somit 6kg schon abgenommen habe.Ich habe mein Diabetes mit Insulin im Griff,bewege mich,mein Blutdruck geht wieder in Normalbereich.Ich wollte dir nur sagen,ich kenne den Kreislauf auch mit Krebs,Schlaganfall usw,gib nicht auf arbeite auch an deiner Einstellung es lohnt sich.Ich wünsche Dir alles Gute für Dein weiterer Weg. Mit freundlichem Gruss waldie

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,Betina,

    nochmal zur Arthroskopie:

    das ist eine invasive Maßnahme, die selbstverständlich auch Risiken/Komplikationen haben kann.

    Es hängt vom individuellen Leidensdruck ab.

    Wenn das "Einklemmen" nur ein paar Mal pro Woche auftritt und zwar sehr unangenehm, aber noch erträglich ist, würde ich darauf verzichten. Tritt das mehrmals pro Tag auf, so daß Du Dich nicht mehr traust, Dich zu bewegen, dann ist der Eingriff begründet.

    Besprich Dich am besten mit einem Orthopäden, laß Dich über die Risiken gründlich aufklären!

  • Die geschilderten Beschwerden sind nich unbedingt lipödemtypisch eher restless legs . Zur sinnvollen Beratung bezüglich der Gesundheit und den Vorgehen wäre eie ganzheitlich lymphologiche Beratung sinnvoll

    Da schließe ich mich an.

    Bitte dringend in Ihrem eigenen Interesse eine zeitnahe lymphologische Untersuchung anstreben. Die geschilderten Beschwerden und Vorerkrankungen lassen auf eine kombinierte Ursache "des Ödems" schließen und es erfordert einiges an Erfahrung und auch "umfassendes Denken" (lymphologisch, internistisch, orthopädisch, neurologisch, chirurgisch, etc.).


    I

  • Hallo,

    Erst einmal vielen vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen1


    Antwort zum Bereich " Klinik wegen Gewichtsreduzierung", habe ich in den ganzen Jahren meiner Essstörungen 4 mal mir Erfolg besucht ,und auch anschließend zu Hause weitergemacht. Das Problem ist ich kann locker 50 Pfund abnehmen, aber ich kann es auf Dauer nicht halten. Ich durfte als Kind zu Hause keine Gefühle zeigen , wurde gedemütigt, als Außenseiter oft aufs Zimmer geschickt. Ich war ein sehr sensibles Kind das so stark nach Liebe gebettelt hat und erhielt nur Hohn und Spot. Als ich in die Pubertät kam und einen recht großen und schweren Busen erhielt, machte sich mein Vater am Tisch lustig über mich. Ich zog mich vollkommen zurück, und sah als einzigen Trost das Essen. Ich habe nicht aus Hunger oder Appetit gegessen sondern aus Wut und ich wollte meine Eltern verletzen weil sie nicht wollten das ich dick werde. Ich hatte überhaupt kein Selbstbewusstsein war lange Jahre Bindungsunfähig . Dann musste ich einen Beruf erlernen den ich nicht wollte , Hotelfachfrau. Nach der Ausbildung bin ich sehr weit weg von meinen Eltern in den verschiedensten Hotels gegangen zum Arbeiten. Ich hatte oft nur ein kleines Zimmer unterm Dach war allein und unglücklich und habe wieder das Essen reingestopft.

    Natürlich inzwischen sind viele Jahre vergangen ,ich habe mich auch beruflich umorientiert, und ich habe mir psychologische Hilfe geholt. Aber die vielen Jahre des Alleinseins und der Demütigung ,dazu das massive Übergewicht, ich kann es auf lange nicht ohne Hilfe nicht schaffen, deshalb mache ich den Magen-Bypass.


    Antwort wegen dem Kniegelenk. natürlich habe ich an eine alternative Methode gedacht, aber wenn der Knorpel ganz weg ist bleibt nur das neue Kniegelenk.


    Vielen Dank auch für die Rückmeldung von den Ärzten, Herr Dr. Martin und Herr Dr. Killinger : Ich werde mir umgehend einen Termin zur ganzheitlich lymphologischen Beratung besorgen. Ich finde es ganz toll das Sie dieses Forum unterstützen.

    LG Betina

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Betina,

    das ist ja eine traurige Geschichte! Es muß furchtbar sein, im eigenen Elternhaus so schlimme Erfahrungen machen zu müssen - das prägt sicherlich fürs ganze Leben.

    Aber ich finde es toll, daß Du Dich immer wieder aufrappelst und Deine Probleme angehst!!:thumbup:

    Ich drücke Dir die Daumen für die Magen-OP. Weniger Gewicht wird sich sicher auch auf Deine anderen "Baustellen" günstig auswirken.

    Viel Erfolg!!!

  • Hallo,

    So am Mittwoch gegen 10.00 ist es soweit und ich habe in Göttingen einen Termin bei der Abteilung für Innere Medizin und Angiologie.

    Ich bin gespannt was rauskommt. Was immer es auch ist ,ich erhoffe mir auf jeden Fall 2 Veränderungen zum jetzigen Zustand.

    Als erstes das meine Beine soweit in Ordnung sind das das neue Kniegelenk eingesetzt werden kann. Und das diese starken Schmerzen

    wenn auch nicht ganz weggehen zu mindestens wesentlich schwächer werden , das es nicht den normalen Alltag beeinflusst.

    Ich muss zum jetzigen Zeitpunkt schon genug Tabletten einnehmen , und möchte nicht auch noch täglich auf Schmerzmittel angewiesen sein.

    Wie sind da eure Erfahrungen?

  • Hallo,

    gestern hatte ich jetzt meinen Termin in Göttingen ,in der Angiologie.

    Nachdem sich vorher ja keiner ganz sicher war ,ist es nun doch kein Lipödem.

    Der Befund lautet :Adipositas assoziiertes Dependance-Syndrom mit sekundären Lymphödem, Lipodystrophie.

    Jetzt weiß ich nicht ob ich in dieser Gruppe vom med. noch reinpasse oder nicht?

    LG Betina

    • Offizieller Beitrag

    Der Befund lautet :Adipositas assoziiertes Dependance-Syndrom mit sekundären Lymphödem, Lipodystrophie.

    Jetzt weiß ich nicht ob ich in dieser Gruppe vom med. noch reinpasse oder nicht?

    Liebe Betina57,


    so hast Du jetzt eine richtige Diagnose, Du kannst gern weiter Fragen stellen was Dich betrifft und beschäftigt unter Lymphödem, oder in einem Thema was Dich beschäftigt.

    Auf der Seite LymphNetzwerk sind Informationen über dein Krankheitsbild. Alles Gute und weiter viel Freude hier im Forum.