Schmerzen in den Füßen

  • Füße tragen unser Leben lang unser Gewicht, wurden oft nicht gut behandelt (zu kleine Kinderschuhe; hohe Absätze und dadurch viel Gewicht auf dem Vorfuß, zu enge Schuhe als Erwachsener) und weisen diverse Knochen, Knorpel, Faszien und Gelenke auf, an denen Schäden durch mechanische Belastung , aber auch durch Gicht, Rheuma, Arthrose...... über die Jahrzehnte entstanden sein können.

    Dass nun die maßgefertigten Strümpfe bzw. Zehenkappen für die Beschwerden verantwortlich gemacht werden sollen, halte ich für zu kurz gedacht. Immerhin sind sie maßgefertigt - im Unterschied zu all den anderen beengenden Faktoren der Vergangenheit. Sie lindern ödematöse Schwellungen und beugen Fibroseentstehung vor.


    Also - bitte nicht die Flachstrickkompression weglassen!

    Hallo Uli29,


    ich verstehe Deine Sorge, bezüglich des Weglassens der Kompression . Und ich stimme zu, dass es viele Faktoren gibt, die zu Fußveränderungen führen - insbesondere Schuhe spielen da sicher eine maßgebliche Rolle.


    Die Strümpfe können aus meiner Sicht jedoch schon Fußbeschwerden verursachen. Bei der medizinischen Fußpflege sind z. B. Hornhautbildungen, Neigung zu Fußpilz zwischen den Zehen, Hühneraugen und Nagelprobleme bekannt. Es ist für mich auch plausibel, dass sie - je nach Stärke der Kompression - auch negative Auswirkungen auf die Statik des Fußes bzw. die weichen Strukturen dort haben könnten.


    Aus meiner Sicht kann man das handhaben, wie bei vielen anderen Therapien: Wenn die Therapie negative Wirkungen hat - einfach abwägen, ob der Nutzen die "Nebenwirkungen" übersteigt.


    Der immense Nutzen bei der Behandlung des Lymphödems spricht natürlich sehr für die Kompression . Und es gibt bei Beschwerden ja meist die Möglichkeit, individuelle Lösungen, ggf. für eine begrenzte Zeit zu finden.


    Bei mir sieht das so aus: Mir ist klar, dass ich die Kompression brauche, um schlimmere Folgen zu verhindern. Dafür nehme ich Hornhautbildungen natürlich locker in Kauf. Und ich passe auf, dass vor dem Anziehen der Kompression sowohl die Strümpfe als auch Zehenzwischenräume trocken sind, um Fußpilz vorzubeugen. Außerdem benutze ich nach dem Duschen Kokosöl für die Zehenzwischenräume.


    Mehr Beschwerden machte mir der Druck auf die Außenseite der Großzehen-Nägel und der Druck ums Fußgelenk, letzteres vor allem im Sommer. Da mein Ödem aber die Füße noch nicht erreicht hat, erlaube ich mir dort und an den Fußgelenken etwas weniger Kompression - und konnte bisher keine negativen Folgen feststellen (Ich messe in regelmäßigen Abständen, angeregt durch die Forenbeiträge hier.).

  • Hallo zusammen,

    Mit dem Alter und Gewicht hatte ich mich auf uli29 und die verschiedenen Faktoren bezogen. ich habe am Dienstag wieder ambulanten Termin bei Dr. Martin und werde ihn mal fragen, ob ihm was von einem Zusammenhang von Kompression und schmerzen im Fuß bekannt ist.


    Liebe Grüße

  • Ein hallo in die Runde,


    ich konnte gestern meine Einlagen gleich ändern lassen. Wir haben dem Fußgewölbe noch etwas mehr Stabilität verpasst, damit man nicht nach innen einknickt und dann noch mehr die Plantarsehne belastet und noch ein dickeres Fersenpolster druntergepackt. Mal sehen, wie es ist. Mein Orthopäde hat leider jetzt Urlaub, da erfahre ich erst am 21. mehr. Ich werde jetzt auch im Laufe des Tages die Kompression immer mal wechseln, neu gegen älter, damit der Druck nicht konstant derselbe auf dem Fuß ist. Die Empfehlung vom Orthopäden war ja auch, dass man vielleicht ab Nachmittags mal versucht, ob man die Zehenkappe weglassen kann. Ich denke schon, dass über 20 Jahre Kompressionsbestrumpfung Auswirkungen auf die Muskulatur hat.

    Sportlich werde ich mich jetzt nur auf Aquafitness und Minitrampolin begrenzen und mal schauen, vielleicht kann ich mich da ja auch mit anfreunden, mal ohne Kompression zu trainieren. ;)


    Viele Grüße und ein schönes Wochenende,


    Annika

  • BlackRolls wurden mir auf einem Faszienlehrgang für das Lymphödem-Bein empfohlen. Habe mir eine besorgt, eine relativ weiche. Und einen DuoBall 8 cm. Der Dozent dieses Lehrgangs, ein PersonalTrainer und Sportlehrer aus Süddeutschland, der sich auf Lipödem spezialisiert hat, hat auf mich insgesamt einen sehr positiven Eindruck gemacht. Ich werde beides - vorsichtig - ausprobieren. Anwendung der Faszienrolle soll sogar die MLD ersetzen(???!!!) Im Urlaub habe ich sowieso keine MLD, da werde ich es ausprobieren!

    Gibt es irgendeine Quelle für diese Übungen - ich würde sie gern ausprobieren. Da ich sowieso täglich meine Übungen und Dehnung mache freue ich mich immer über neuen Input.

    Den kleinen DuoBall habe ich auch und löse damit bisher nur Mini-Blockaden ;)

  • Guten Abend,


    Dr. Martin schließt einen Zusammenhang zwischen schmerzen/Entzündungen in den Füßen und Kompressionsversorgung aus jahrzehntelanger Erfahrung praktisch aus.


    Liebe Grüße

    Käffi

  • Hallo Käffi,


    ich will ja auch nicht behaupten, dass die permanente Bestrumpfung die Ursache ist. Vielleicht hätte ich es auch, wenn ich keine Kompression tragen würde. Nur Fakt ist, dass die Bestrumpfung das Gesamtbild mit verschlechtert. Eben weil die Durchblutung nicht optimal sein kann und das konsequente Halten in ein und derselben Position auch nicht gut für die vielen Fußmuskeln ist. So können diese nicht optimal arbeiten und verkürzen. Ich merke ja selbst, dass wenn ich barfuß laufe, meine Schmerzen erträglicher werden.

    Ich werde jetzt mal weiter meinen Sport machen und dann werden wir es mit ESW Therapie (Stoßwellen) probieren. Wenn ich viel laufen muss, dann werde ich nicht drumherum kommen Voltaren einzunehmen. :(


    Viele Grüße,


    Annika

    • Offizieller Beitrag

    Eben weil die Durchblutung nicht optimal sein kann und das konsequente Halten in ein und derselben Position auch nicht gut für die vielen Fußmuskeln ist. So können diese nicht optimal arbeiten und verkürzen.

    Die Durchblutung kann nur bei Vorbelastung verschlechtert werden, oder wenn die Kompression häufig bei hochgelegten Beinen getragen wird.

    Sehnen und Muskeln verkürzen bei (relativer) Inaktivität oder Fehlhaltung. Maßgeblich sind hier ebene Untergründe und starres Schuwerk, sowie Bewegungsmangel. Der menschliche Körper ist dafür konstruiert, lange Strecken barfuß auf unebenem Untergrund zu laufen; Senkfüße und Spreizfüße sind weit verbreitete Zivilisationskrankheiten.


    Kompressionsstrümpfe müßten schon extrem schlecht sitzen, um entsprechende Fehlhaltungen nach sich zu ziehen.

    Aktive Korrektur von Senkfüßen erfolgt am besten mittels qualifiziertem Bein- und Fußachsentraining, evtl über Sensomotorische Einlagen (die gleichermaßen gut, wie kostspielig sind.)