• "Restlos leersaugen"


    Das ist weder bei einer Lipödem Lipo noch bei einer Lipo bei nicht erkrankten Problemzonen das Ziel!
    Es bleibt IMMER eine Rest -Fettschicht.
    Es würde auch komisch-unnatürlich und unschön aussehen bis zur Muskelschicht alles weg zu saugen!


    Logische Folgerung:
    die restlichen Fettzellen können sich weiter auf ein Vielfaches vergrößern -wenn die Kalorienzufuhr über dem Grundumsatz liegt oder beim Lipödem: wenn die Krankheit weiter voran schreitet.
    Umso weniger Fettzellen jedoch da sind, (abgesaugt)umso weniger können sich wieder füllen.
    Da bei einer Lipo(Fettabsaugung) aber kein "Chip" mit der Info: bitte nicht mehr wieder füllen, egal wieviel Kcal aufgenommen werden implantiert wird -werden zuviel aufgenommene Kalorien gespeichert ;)
    Ob diese wieder an selber Zone wie zuvor abgesaugt, oder an anderer Stelle sich goldgelb einlagern, ist von Person zu Person verschieden.
    Wir beobachten allerdings, dass zB Bauchfett gerne wieder kommt bei Gewichtszunahme, Beine aber eher verschont bleiben.
    Ich habe mir z.B. auch meinen Bauch vor 10 Jahren absaugen lassen, genau wie die inneren Oberschenkel.
    Das Zuviel an Nutella kommt immer wieder an meinen Bauch, seit zwei Jahren auch auf den Rücken( altersbedingt?/hormonell?) wobei die inneren Oberschenkel nie wieder was abbekommen haben!
    Nun habe ich 7 kg über 8 Monate mit Sport und konsequenter Ernährungsumstellung (Nutella beerdigt)abgenommen, und das Fett ist überall geschmolzen, also nicht nur an bestimmten Zonen.
    Aber auch das ist bei jeder Person anders.
    Und! eine Lipo ist beim Lipödem keinesfalls zur Heilung gedacht, aber zur maximalen Erleichterung -zur Steigerung des eigenen Lebensgefühls (denkt man nur mal an die inneren Oberschenkel, die nicht mehr aneinander reiben und ggf. sogar wund werden)und um die Silouette positiv zu beeinflussen. Das Krankheitsbild wird am Übel gepackt und ihm so viel als möglich der Nährboden genommen.
    Um so weniger erkrankte Fettzellen, umso weniger können sich aufblähen.
    Aber es muss eine absolut gewebeschonende Methode verwendet werden, wie zB die Vibrationsmethode, bei der die Absaugkanülen Stumpf sind und das Gewebe nicht verletzt wird in seiner Struktur.


    Ich hoffe ihr könnt ein wenig damit anfangen,


    beste Grüße und gute Nacht:-)

    • Offizieller Beitrag

    @BK16


    Und! eine Lipo ist beim Lipödem keinesfalls zur Heilung gedacht, aber zur maximalen Erleichterung -zur Steigerung des eigenen Lebensgefühls

    Um schmerzfrei zu sein ?


    Ich finde es sehr positiv das Sie hier so ausführlich und interessant aus eigener Erfahrung berichten.
    Sie beantworten genau die Fragen von Betroffenen die hier im Forum oft gestellt werden. Die Lipödem Patienten vergessen ganz oft beim Arzt Fragen zu stellen.


    Nutella beerdigt)

  • schön wenn mit Abnahme auch die Beine schlanker werden.
    Was macht man aber wenn man am Abnehmen ist,aber die Oberschenkel an Umfang zunehmen ?
    Dann ist an den Beinen wohl keine Umfangsreduzierungen mehr zu erwarten,außer es ist noch Wasser drin.

  • "und um schmerzfrei zu sein"
    Im besten Falle ja!
    Aber das kann kein Versprechen sein, nur eine Aussage aus unserer Erfahrung!
    Wir haben viele Lipödemoatienten behandelt, und diese berichten davon, dass die Beine durch A: weniger Gewicht und B somit weniger krankhaften Zellen nicht mehr so schmerzhaft sind.
    Es taucht immer wieder die Frage auf, ob denn vorallem die krankhaften Zellen abgesaugt werden.
    Der Arzt sieht während der OP nicht welche Fettzellen krankhaft sind und welche nicht!!
    Es wird schonend abgesaugt(eben mit der stumpfen Vibrationsmethode) -die krankhaften Zellen sind genau so goldgelb wie die nicht krankhaften ...
    Ist aber im Ergebnis ja eh der selbe Anspruch: wech mit den Fettzellen.
    Und auch lese ich immer wieder dass doch gerade junge Mädchen so doll leiden.
    Hm-den Anspruch von schönen Beinen hat wohl jede Frau. Ich weiß aber um den Grundtenor!!!
    Aber durch eine ehrliche Aufklärung müssen Augen geöffnet werden, in wie weit man ein ästhetisch sehr schönes Ergebnis realisieren kann! Und "wir" sind angewiesen darauf, dass die Patientin versteht "was möglich ist"
    Ein Chirurg ist kein Zauberer-er führt ein ehrliches Handwerk durch, und dabei ist er an die Grundvoraussetzungen gebunden, die der Patient mitbringt-so hart das klingt.
    Aber es ist so wichtig, eben keine Wunder zu versprechen.
    Wenn die Beine (oder Arme) "schon" Säulenartig sind, wird man kaum ein Bein schaffen können welches in den bunten Modemagazinen gezeigt wird.
    Aber ein Patient, der innerlich ein realistisches Bild vor Augen hat, ist nach einer OP, die 2-3 Hosengrössrn in die richtige Richtung geht eben sehr glücklich.
    Es reibt nicht mehr zwischen den Beinen, Kleidung kaufen macht wieder mehr Spaß, Sport ist wieder möglich, weil mehrere Kilo weniger auf dem Stepper bewegt werden, die eigene Ernährungsumstellung wird gepusht, weil ein Ergebnis positiv zu sehen ist und weil man die hohe Investition in seinen Körper (€) selbst unterstützen möchte.
    Das stellen wir immer wieder fest.
    Auch daher ist die Frage:
    Wann ist der richtige Zeitpunkt sehr individuell zu betrachten.
    Viele Patienten kommen nachdem sie selbst schon 5-20 Kilo abgenommen haben, dann aber demotiviert sind.
    Daher lassen Sie sich absaugen und entwickeln ein ganz anderes Selbstwertgefühl -und turnen dann ganz anders im Fitnessstudio umher.
    Traurig sind die Patienten, die ein zu hoch gestecktes Ideal vor Augen haben.
    Aber dort das "Gefühl" für zu bekommen: was ist möglich-dafür sind eben Beratungsgespräche, in denen Vorher-Nachher Bilder gezeigt werden, die von ähnlichen Ausgangsbefunden ausgehen.
    Und keine Bilder von Frauen ohne Lipödem, Kleidergröße 36, mit kleinen Reiterhosen...
    Ich empfehle Patienten Post IP gerne noch die Slimyonik, ist unter selbem Keyword nachzugooglen-ist eine Lymphdrainage -die echt super wirkt.
    Ich stehe total auf Basische Ernährung in Verbindung mit dieser "Hose"
    Berichte ich in einer nächsten Nachricht vielleicht mal drüber.
    So, Mittagspause um, einen schönen Tag an Alle,
    ganz liebe Grüße

  • Hallo BK16,


    vielen Dank für diese ausführlichen Antworten. Mein Arzt sagt es ähnlich wie du... es sind keine Wunder zu erwarten und natürlich gehört auch eigene Arbeit und Disziplin dazu. Es ist eben so, dass jeder Arzt anders behandelt und operiert. Die einen entfernen erstmal die Masse und schauen dann ob ein weiterer Eingriff erforderlich ist ... die anderen gehen mit 2 oder 3 OPs vor (erst die Außenseiten, dann die Innenseiten oder erst Unterschenkel, dann Oberschenkel) was besser ist, keine Ahnung. Ich persönlich bin einfach nur beunruhigt, weil kurz nach der OP erstmal alles recht gut aussah, und nun, nach etwa 6 Wochen, wirken die Beine plötzlich wieder dicker :( OBWOHL ich nun 6 Kilo seit der OP runter habe und OBWOHL ich jeden Tag ein bisschen Sport treibe. Nach einem alltäglichen Tag sind die Unterschenkel abends noch genauso geschwollen wie vor der OP. Ist das noch normal nach 6, fast 7 Wochen?
    Man sieht sich, ist kritisch, weil man denkt, es reicht so noch nicht... und dann sieht man eben die Bewertungen und Bilder des anderen Arztes, bzw. der glücklichen Behandelten...

  • Unbedingt die Kompression weiter tragen, dadurch wird die Schwellung verhindert! Veröffentlichung von Prof. Schmeller: 30% der Patientinnen benötigen nach der lIposuktion keine Betrumpfung mehr, 60% immer wieder einmal und 10% nbenötigen die Kompression immer!

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Wie finde ich denn heraus, ob ich nach, zum Beispiel 6 Monaten, Post-OP noch eine brauche? Man erhofft sich ja mit der Liposuktion, dass es aufhört, oder eben nur noch ab und zu nötig ist die Kompri zu tragen... Mache ich einen so großen Fehler auch mal die Kompri weg zu lassen (natürlich nach der Heilungsphase) und meine Traumjeans zu tragen? Ich weiß gar nicht wie ich mich mit Kompression kleiden kann. Jeanshosen gehen nicht, sie reiben auf der Flachstrick und werfen hässliche Falten. Und immer im Rock und Flachstrick herumlaufen? Gerade die Zeiten im Sommer haben mich deprimiert mit Kompression... Weshalb ich sogar eine Therapie brauchte, weil ich machtlos war gegen die Schmerzen, Schwellungen und einfach nicht damit klar kam bei 40 Grad im Park Kompression tragen zu müssen... Meine Hoffnung setze ich auf Freiheit nach der Liposuktion... :(


    Hat jemand Erfahrungen damit nach der Lipo? Müsst ihr dennoch weiter die Kompri tragen, obwohl die Heilung abgeschlossen ist?


    LG, Amanda

  • Eine Heilung bei Lipödem gibt es nicht. Ansonsten die Kompression immer mal wieder weglassen. Sollten die Unterschenkel wieder etwas anschwellen, dann die Kompression bei Belastung tragen.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hat jemand Erfahrungen damit nach der Lipo? Müsst ihr dennoch weiter die Kompri tragen, obwohl die Heilung abgeschlossen ist?

    Liebe Amanda,
    wir machen sehr unterschiedliche Erfahrungen.
    Es gibt da keine "goldene Regel" Ich denke wie Dr. Schingale schon sagte, wenn die Schenkel wieder anschwellen, Kompression wieder tragen.
    Wir stellen in manchen Fällen auch schon zwei Wochen nach Liposuction vom Mieder zur eigenen Kompressionshose um, da die Patienten damit manchmal besser klar kommen.
    Jeder Pat. "fühlt" anders, daher ist es ein miteinander.
    Dennoch tragen die meisten Pat. auch nach Abheilung der Lipo ihre Kompressionswäsche zumindest Stundenweise oder vermehrt bei sitzender Tätigkeit.



    Liebe Grüße,
    Anke Klesper [Blockierte Grafik: http://www.med-foren.de/wcf/images/smilies/smile.png]