Gelenkschmerzen durch Lymphapress-Therapie?

  • Guten Tag,


    Ich habe ein sehr stark ausgeprägtes Lipödem und kann keine Kompressionsstrümpfe tragen. Um etwas Erleichterung zu bekommen, habe ich mir im März 2016 ein Lymphpress Gerät mit einer 24-Kammersystemhose gekauft. Das Gerät benutze ich fast täglich für mindestens eine Stunde bei 70 mbar.


    Kurze Zeit darauf bekam ich in beiden Knien und in den Hüftgelenken sehr starke Schmerzen, so daß ich seit dem kaum noch laufen kann, wenn, dann nur mit Unterarmgehhilfen. Jetzt war ich eine Woche verreist und konnte das Gerät nicht nutzen. Nach dieser Woche waren die Schmerzen geringer und die Beweglichkeit besser. Gestern Abend war ich dann wieder für gut eine Stunde in der Lymphpress-Hose und danach waren die Schmerzen wieder viel stärker. Gibt es hier einen Zusammenhang?


    Ich fühle mich in und mit der Hose sehr wohl, das Gewebe wird weicher, aber eine Umfangreduzierung hat leider nicht stattgefunden.
    Meine Verzweiflung ist sehr groß.


    Vielen Dank und viele Grüße


    Roswitha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rapita,


    willkommen hier im Forum, ich glaube nicht das es mit dem Gerät zusammenhängt evtl. auch mal beim Orthopäden abklären lassen.
    Hier den Link von der Hersteller Firma evtl. dort mal telef. nachfragen.
    Vielleicht antworten ja noch Betroffene die das Gerät im Einsatz haben über die Erfahrungen.


    http://www.villa-sana.com/


    aber eine Umfangreduzierung hat leider nicht stattgefunden.

    Gehst Du auch zur MLD und trägst keine Kompressionsstrümpfe ? ? Das Gerät ist ja zusätzlich für zu Hause zur MLD.

  • Liebe Rapita,
    ich benutze auch ein Lymphpress Gerät und habe keine Probleme. Jedoch steige ich nach 1 Stunde auch etwas steif aus dem Gerät. Probier es mal mit nur 30 Minuten. Vielleicht sind dann deine Beschwerden dann besser. Überprüfe auch deine Liegeposition. Liegen deine Beine flach oder auf einem Keil damit die Beine etwas höher liegen.


    LG Susi

  • Warum kannst Du keine Kompressionstrümpfe tragen?
    Zur Abklärung Deiner Schmerzen wäre eine Konsultation bei einem Orthopäden wahrscheinlich erforderlich.
    Ich benutze meinen Lymphomaten zusätzlich zur manuellen Lymphdrainage (1x wöchentlich 60 Minuten ) mehrfach in der Woche, allerdings max bei 60mbar.Mir wurde sehr nahe gelegt, keinen höheren Druck zu wählen. ....eventuell aber dafür für mind. 30 Minuten.Bei einem Lipödem sind keine größeren Umfangreduzierung zu erwarten, aber eine höhere Schmerzfreiheit.

    Einmal editiert, zuletzt von Frieda ()

  • Guten Tag,


    vielen Dank für die netten Antworten.
    Ich trage keine Kompressionsstrümpfe, weil ich sie einfach nicht anbekomme.
    Selbst der MLD-Therapeut hat nach einigen Malen mit einer Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk aufgegeben.
    Ich werde jetzt sowohl den Druck als auch die Zeit reduzieren. Villa Sana hatte mir beim Kauf des Gerätes schon eine Umfangreduzierung avisiert.


    Schönes Wochenende


    Roswitha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rapita,


    sind die Strümpfe die richtige Grösse, Material usw. das würde ich nochmal prüfen lassen. Dann gibt es von allen Herstellern Anziehhilfen die auch verordnet werden. Einfach mal im SH beraten lassen.
    Hier ein Beispiel :http://www.lymphnetzwerk.de/ly…an-und-ausziehhilfen.html


    Villa Sana hatte mir beim Kauf des Gerätes schon eine Umfangreduzierung avisiert.

    Wenn der Umfang dann reduziert wird mit MLD und Lymphapress ist es auch ganz wichtig die Kompression zu tragen.

  • Zum Lymphapress-Gerät und zu Anziehproblemen bei Kompressionsstrümpfen:


    Leider habe ich nur wenig Erfahrungen mit dem Lymphapress-Gerät. Ich habe es ein paar mal verwendet und hatte danach immer Rückenverspannungen.


    Ich vermute, wenn die Beschwerden in dem Zusammenhang auftreten, haben sie etwas damit zu tun. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es mit der Lagerung zusammenhängt (als Folge eine Muskelverspannung, die sich auf die Gelenke negativ auswirkt) oder möglichweise mit zu viel Druck - beides wurde in anderen Beiträgen bereits angesprochen.


    Es tut mir leid, dass Du die Strümpfe nicht anbekommst!
    Das Anziehen kann schon eine echte Plackerei sein.


    Als ich meine zum ersten Mal anzog, war ich - nach einer gefühlten Stunde - total fertig und schweißgebadet. Es brauchte eine Zeit, bis ich heraushatte, wie ich es am Besten anstellen sollte. Mittlerweile komme ich damit gut zurecht, obwohl es bestimmt nie der Lieblingsteil meines morgentlichen Rituals sein wird.


    Ich möchte Dich ermutigen, nicht aufzugeben und das mit den Strümpfen noch mal zu versuchen. Dazu habe ich ein paar praktische Tipps:


    Nach dem Duschen/Cremen gleiten die Strümpfe sehr schlecht über die Haut; das kann helfen:


    - Anstatt morgens lieber abends duschen und cremen (mag aber nicht jeder, daher ...


    ... Alternativen hierzu:


    - Spezielle für Kompressionsstrümpfe geeignete schnell einziehenden Schaum anstatt Cremme verwenden und das Einziehen abwarten


    - Nach dem Duschen/Cremen Babypuder verwenden (Tipp einer Altenpflegerin) - funktioniert!


    - Anziehhilfen verwenden (vom Hilfsmittelversorger beraten lassen). Ich nutze als Gleithilfe ein Stoffband vom Hilfsmittelversorger - damit gleitet der Strumpf gut über Ferse und Waden.


    - Handschuhe nutzen. Bekommt man als Hilfmittel.
    Mir sind aber Einweg-Haushaltshandschuhe viel lieber, da sie dünner sind. Finde die Verwendung auch hygienischer und man kann immer ein Paar dabei haben.


    - Beim Anziehen die Strümpfe zuerst über den Fuß ziehen, dann von untern nach oben arbeiten (nicht versuchen weit oben anzufassen und dann zu ziehen, weil das nicht funktioniert - immer dort anfassen, wo die Strümpfe gerade angelegt werden sollen) - ist nicht leicht, ich weiß.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Physiotherapeuten mit den Strümpfen manchmal auch nicht zurecht kommen. Insofern muss das noch nichts über die Strümpfe aussagen.
    Ich ziehe meine Strümpfe meistens selber an, weil es so schneller geht.


    - Am besten funktioniert hat das Anziehen bisher bei einer Altenpflegerin, die mir nach der Fußpflege die Strümpfe anzug:
    Sie blieb nicht gegenüber von mir stehen, sondern stellte sich zum Anziehen der Strümpfe neben mich. Das hatte den Vorteil, dass sie die Strümpfe nicht "schieben" musste sondern zu sich ziehen konnte (wie ich es ja auch selbst mache). Dadurch konnte sie mehr Kraft entwickeln.
    Vieleicht möchtest Du dem Physiotherapeuten das sagen, falls er es auf andere Weise probiert hat.


    Gutes Gelingen - falls Du es versuchen möchtest. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Jadzia ()

  • Guten Tag und vielen Dank für die konstruktiven Vorschläge.


    Nach einem längeren Auslandsaufenthalt und einer Verschlimmerung meiner Beine, habe ich noch einmal von vorne angefangen. Neuer Facharzt und neue Therapeutische Praxis. Jetzt bin ich in der Entstauungsphase mit 3 - 5 x MLD und Bandagierung. Vorher habe ich bereits erfolgreich meine Ernährung umgestellt und Gewicht reduziert. In ca. 2 Wochen bekomme ich eine neue Bestrumpfung mit entsprechenden Anziehhilfen. Einen Rehaantrag habe ich auch gestellt. Ich bin jetzt hochmotiviert und hoffe auf ein erträgliches Ergebnis.


    Herzliche Grüße


    Rapita