Armthrombose

  • Hallo zusammen,


    ich bin 27 Jahre alt und bei mir wurde am 08.02.16 Thrombose im rechten Arm (an zwei Stellen) in der subclavia + axillaris festgestellt. Man begann sofort mit der Therapie. 5 Tage 1xHepranispritzen, dann Blutverdünner wie Xarelto die ich ca. 6 Monate einnehmen sollen


    Die Thrombose ist offensichtlich durch Krafttraining entstanden, wobei ich auch zugeben muss, es gab Tage kurz bevor das passierte, in denen ich meinem Körper beim Training etwas zuviel abverlangt habe.


    Heute, knapp drei Monate später, haben sich die Thrombosen immer noch nicht aufgelöst.


    Um es kurz zu machen, lautet meine Frage wie folgt:


    Kann man irgendwann mal wieder Krafttraining betreiben?


    Ich weiß natürlich dass es vom Fall zu Fall unterschiedlich ist und dass die Ärzte weitere Untersuchungen bei mir dürchführen müssen.
    Aber Generell, kann eine betroffene Vene so heilen, dass Kraftraining wieder möglich ist?


    Ich danke euch für eure Hile vorab.


    Gruss
    Bekim

  • Nach einer Thrombose bleiben an der Venenwand immer einige Reste übrig, selbst wenn es so aussieht, als ob der Durchfluss frei wäre. Es kann damit wieder zu einer erneuten Thrombose kommen. Bei massivem Krafttraining kann die Innenschicht der Vene einreißen und somit entwickelt sich dann der Thrombus an dieser Stelle.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • ja, mir bleibt ja leider nichts anderes übrig... vorerst...


    Aber ich hoffe dass ich irgendwannnnn mal wieder ganz langsam damit anfangen kann.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt .... :)

  • Ist das aber nicht so, dass sich "kleinere" Venen mit der Zeit vergrößern und somit die Aufgaben der beschädigten Venen "übernehemen" und damit der Durchfluss besser funktioniert? Dass das Risiko immer noch besteht ist klar, aber vielleicht ist die Gefahr nicht so gross wenn man dann langsam mit dem Krafttraining beginnt.


    Nur um kurz mal klarzustellen, Krafttraining kommt für mich dieses Jahr nicht in Frage!! Die Gesundhheit hat natürlich Vorrang.


    Meine Hoffnung ist aber, dass ich evtl. Anfang 2017 damit langsam beginnen kann...

  • Hallo Herr Dr. Schingale und Herr Dr. Martin,


    was verstehen sie unter Krafttraining?


    Wenn ich Regelmässige kleine Einheiten im Fitnessstudio betreibe.
    Also 2 mal die Woche 1 Std. inkl. Kardiotraining.


    Besteht da auch eine Gefahr?.
    Ich habe keine Schwerengewichte, aber gerade die Bewegungen mit
    leichteren Gewichten finde ich sehr Hilfreich.


    Jetzt frage ich mich wie intensiv, darf ein Training sein. damit es KEINE schäden auslöst.
    Mir war bisher nicht bekannt, das solch eine Gefahr besteht. (ich habe u.a. auch einen
    Verschluß durch eine Trombose von der rechten Jugularis und der Subclavia.
    (die vom Oberarm Re. ist nur zum kleinen Teil mit dabei)


    Ich habe es öftermal das der Bereich (meine OP Narbe in der meine Sublacvia)
    das diese Sehr Warm werden und schmerzen. Praller ist es durch
    das Lymphödem was vom Hals bis in den Arm geht sowieso.
    Aber Teilweise ist es sehr Prall und dann auch sehr Unangenhem.
    In der Zeit mach ich auch kein Krafttraining sondern lediglich bewegungen ohne gewichte.


    Viele Grüße
    Michaela

  • Detaillierte Ratschläge erfordern mehr Befundkenntnis ( Welche Op. mit Narbe , z.b Halsrippe , Thoracic inlet-Syndrom ...?)
    M.E. z.Z. nur Bewegungsübungen ohne isometrischen Kraftteil für Arme und Schultergürtel

  • Hallo Herr Dr. Martin,


    ich hatte ein paar Jahre einen VA-Shunt (Hirnwasserableitung zum rechten Herzvorhof)
    Dieser war zunächst durch die Jugularis gelegt und dann später aufgrund div. Komplikationen durch die Subclavia. Durch einen sehr großen Thrombus am Shuntende hatte ich eine Herz-OP, um diesen Thrombus und den Shunt in diesem Bereich zu entfernen.
    Die kleine Narbe auf der Höhe der Subclavia ist von der Operation aufgrund einer erneuten akuten Shuntinfektion.
    Auch am Hals habe ich eine längere Narbe, da dort die Jugularis über einige Zentimeter eröffnet wurde (ebenfalls bei Komplikationen).


    Der Verschluss ist schon viele Jahre bekannt. Die Schwellung liegt hauptsächlich im Bereich vom Hals zum Oberarm und geht mit einem deutlich größeren Umfang (circa 5 cm mehr am Oberarm) des gesamten Armes einher. Im Bereich der Thrombose ist eine Vielzahl von Kollateralvenen vorhanden. Dieser Bereich des Oberkörpers wird auch gelegentlich deutlich wärmer, spannt und tut weh. Dies gibt sich meist nach circa 1 – 3 Tagen wieder.
    Alle Operationen in diesem Gebiet sind min. 7 1/2 Jahre her.


    Da ich Rollstuhlfahrerin bin, sind meine Schultern sehr stark belastet.


    Ich musste erst mal nachschauen, was Ihre Aussage „ohne isometrischen Kraftteil“ (s. Posting) bedeutet.


    Ich mache Training an Geräten und habe auch einige Muskel-Übungen für den Oberkörper, welche gezielt auf den Rollstuhlfahrer ausgelegt sind. Bei den speziellen Übungen sind ein paar dabei, welche mit einem „Halten“ der Spannung am Ende der Bewegung einhergehen. Auch bei diesen Übungen habe ich abgesehen von wenigen Tagen keinerlei Probleme.


    Bis zur Kenntnisnahme des obigen Posting, war mir nicht bekannt, dass durch solche Übungen eine Thrombose durch das einreißen von Gefäßen entstehen kann.


    Obwohl ich auch eine „Faktor V Leiden Mutation“ (Heterozygot) habe, soll ich keine Blutverdünner nehmen.
    Trotz dieser Grundproblematik habe ich abgesehen von den durch die Shuntanlage verursachten Thrombosen keine weiteren Probleme mit Thrombosen gehabt. Aktuell habe ich keinen Shunt mehr. Sollten neue Thrombosen dazu kommen oder sollte ich noch mal einen VA-Shunt bekommen, müsste ich dann Blutverdünner nehmen.


    Wenn es für Sie möglich ist, würde ich mich über eine fachliche Einschätzung von ihrer Seite sehr freuen.


    Vielen Dank
    Grüße Michaela

  • Nach Ihrer Schilderung hängen die Thrombosen-wohl- mit FaktorV Leidenmutation ,Shunt , VenenOp`s
    und Infektionen zusammen.Krafttraining leichter Intensität sollte in Ihrer Situation möglich sein
    Haben Sie eigentlich manuelle Lymphdrainage ergänzt mit erlernten Selbstbehandlungsgriffen?

  • Hallo Herr Dr. Martin,


    Ich Danke Ihnen sehr für ihre Einschätzung.
    Dann werde ich so Vorsichtig und leicht weiter machen wie bisher.


    Manuelle Lymphdrainage habe ich seit einigen Jahren 2xmal die Woche a. 45min.
    da ich auch Lymphödem und ein Lipödem in den Beinen habe.


    Zu Selbstbehandlung habe ich 2 - 3 Griffe gezeigt bekommen,
    welche ich gerade dann wenn der Bereich so Prall ist und stark schmerzt auch anwende.
    Auch nutze ich dann ggf. Kühlakkus in ein Handtuch eingerollt, um die Schmerzen und die Wärme zu reduzieren.


    Viele Grüße
    Michaela