Leben Dicke gesünder?

    • Offizieller Beitrag

    Dicke Menschen haben mit vielen Vorurteilen und Klischees zu kämpfen: Sie leben ungesund, sind unattraktiv und haben sich nicht unter Kontrolle. Schlanke Menschen dagegen gelten als gesünder, agiler und attraktiver. Das aktuelle Schönheitsideal spricht eine deutliche Sprache und kaum eine Frauenzeitschrift kommt ohne eine Diät aus. Doch das Gleichnis schlank = gesund und dick = ungesund ist längst überholt.


    Der BMI bestimmt das Idealgewicht
    Laut wissenschaftlichen Studien ist es sogar manchmal von Vorteil, etwas dicker zu sein, denn ein paar zusätzliche Kilos auf den Hüften können vor Stress und Krankheiten schützen. Wer als übergewichtig gilt, wird durch den BMI (Body-Mass-Index) bestimmt. Die Rechnung ist einfach: Das Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat. Laut der Adipositas-Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation ist jemand mit einem BMI von über 25 übergewichtig, ab einem Wert von 30 fettleibig. Doch entspricht diese Einteilung auch dem Gesundheitszustand?


    Dicke leben länger als Schlanke
    Die Gesundheitswissenschaftlerin Ingrid Mühlhauser von der Universität Hamburg hat in einer Reihe von Studien festgestellt, dass der ideale BMI nicht bei unter 25, sondern vielmehr bei etwa 27 liegt und die beste Lebenserwartung mit sich bringt. Ein leichtes Übergewicht ist demnach also sogar gesünder als das vermeintliche Normalgewicht. Zwar erkranken dicke Menschen tendenziell öfter an Diabetes und Herzproblemen, leiden aber seltener unter schwereren Erkrankungen wie Krebs. Ab einem BMI von 30 sind diese Vorteile aber passé. Dann wird der Körper zu stark von den zusätzlichen Kilo belastet.


    Ein Beitrag des NDR zu dieser Thematik

  • Zur Info:
    Massives Übergewicht verkürzt das Leben!




    Extreme Fettleibigkeit kann mehr als ein Jahrzehnt Lebenszeit kosten


    Extreme Adipositas kann die Lebensspanne um bis zu mehr als zehn Jahre verkürzen. Selbst Nichtraucher mit einem BMI von mindestens 40 hätten eine Lebenserwartung, die nicht besser, sondern eher noch schlechter sei als die von normalgewichtigen Rauchern, melden Wissenschaftler des „National Cancer Institute“ in dem Fachmagazin „PLOS Medicine“.


    Die Wissenschaftler haben Daten von 20 großen prospektiven Studien ausgewertet, die in den USA, Australien und Schweden durchgeführt wurden. 9.500 Studienteilnehmer galten als extrem adipös (BMI ab 40), 304.000 als normalgewichtig. Raucher oder Ex-Raucher sowie Menschen mit chronischen Krankheiten zu Beginn der prospektiven Studien wurden bei der Analyse nicht berücksichtigt.


    Die Berechnungen der Epidemiologen ergaben für Adipöse mit einem BMI von 40 bis 44,9 eine um 6,5 Jahre verkürzte Lebenszeit; Personen mit einem BMI von 55 bis 55,9 hätten im Vergleich zu Normalgewichtigen sogar eine um knapp 14 Jahre verringerte Lebensspanne, so das Team um Dr. Cari Kitahara vom „National Cancer Institute“.


    Die jährliche, auf 100.000 Personen bezogene Mortalitätsrate (Gesamt- und auf eine spezifischen Ursache bezogene Mortalität) betrug nach Angaben der Autoren bei den extrem adipösen Frauen und Männern 663 und 856, bei den normalgewichtigen Frauen und Männern 280,5 und 346,7. Häufigste Todesursache bei den extrem Fettleibigen waren kardiale Erkrankungen (Mortalitätsrate bei Männern 238,9 und bei Frauen 132,8), gefolgt von Tumoren (Männer: 36,7; Frauen: 62,3) und Diabetes mellitus (Männer: 51,2; Frauen: 29,2).


    Die Prävalenz der extremen Adipositas habe in den letzten Jahren in mehreren Ländern stark zugenommen; allein in den USA hätten rund sechs Prozent der Menschen einen BMI von mindestens 40, schreiben die Autoren.


    In Deutschland sind laut den Ergebnissen der „Studie zur Gesundheit Erwachsener“ (DEGS1) knapp drei Prozent der 18 bis 79 Jahre alten Frauen extrem adipös; am höchsten ist der Anteil mit 4,6 Prozent bei Frauen im Alter von 50 bis 59. Von den 18 bis 79 Jahre alten Männern hätten laut der Studie 1,2 Prozent einen BMI vion mindestens 40. Am höchsten sei der Anteil extrem adipöser Männer in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen (2,1 Prozent) und bei den 60- bis 69-Jährigen (2,0 Prozent.)
    Zur Info: massives Übergewicht verkürzt das Leben:

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Der BMI ist nicht sehr aussagekräftig, das stimmt bei geringem Übergewicht oder extrem trainierten Menschen mit viel Muskelmasse. Bei einem BMI von über 40 kann man aber wohl so nicht mehr argumentieren.


    Wobei ich auch einen großen Unterschied zwischen BMI 27 und BMI von 44 sehe! Mag sein, dass ein 27er tatsächlich gesünder ist als mancher 23er, wobei ich 27 auch nicht als "dick" bezeichnen würde.


    Damals hat man in meinen Mutterpass "Adipositas"geschrieben. Ich hatte durch eine Hormontherapie im 4. Monat einen BMI von 30,2. Dieses Gewicht aus dem 4. Schwangerschaftsmonat hat man als Gewicht vor der Schwangerschaft eingetragen und dadurch meinen Mutterpass, der ja nun auch ein Andenken ist, für immer verschandelt ;( Jedes Mal, wenn ich das sehe, könnte ich ihn glatt zerreißen.


    Edit: die Maßstäbe des BMI überarbeiten. Mit einem BMI von 30,2 finde ich niemanden krankhaft fettleibig. Mit 40 aber schon. Letzten Endes muss das jeder selbst entscheiden, aber den Blick auf die Realität nicht verlieren!

  • Mittlerweile macht ja noch ein anderes Prinzip als Ergänzung die Runde:
    Die Waist-Hip-Ratio (ich hab allerdings keine Ahnung ob das ernst zu nehmen ist, oder eben nicht)


    Manchmal denke ich, diese Theorien sind eher willkürlich und können eigentlich nur Anhaltspunkte liefern, aber niemals genau definieren wer, wann, mit welchem Gewicht aus der Norm fällt...
    Ausnahme sind, da stimme ich Steffel zu, die Menschen wo eigentlich schon der Gesunde Menschenverstand sagt, dass das Gewicht für diesen Körper zu viel ist.


    Blöd ist, dass uns immer mehr das Gefühl für unseren Körper abhanden kommt und wir ein ziemlich schräges Verhältnis zu ihm entwickeln. Dabei haben wir doch nur einen...

  • Das Fett am Bauch macht die Probleme und ich denke bei einem BMI von >50kg/m² müssen wir nicht darüber diskutieren, ob WAist-Hip-Ratio oder Waist-Height-Ratio ein besseres Ergebnis bringen als der BMI

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Das Fett am Bauch macht die Probleme und ich denke bei einem BMI von >50kg/m² müssen wir nicht darüber diskutieren, ob WAist-Hip-Ratio oder Waist-Height-Ratio ein besseres Ergebnis bringen als der BMI

    So war das von mir auch nicht gemeint.


    Welche Probleme macht das Fett am Bauch eigentlich genau?

  • Es produziert Hormone und schafft eine Konstellation, dass einige Krebsarten wie Brustkrebs, Nieren-, Dickdarm- und CerbixCa neben ProstataCa leichter entstehen als bei Normalgewichtigen. Ferner Gefäßerkrankungen, Schlafstörungen und etliches mehr.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Aber wenn das Fett am Bauch das eigentliche Problem ist, was sagen dann diese ganzen Theorien wie BMI etc. eigentlich genau aus über einen Menschen aus?
    Nichts außer, dass sie ein Verhältnis von Körpergröße zum Gewicht darstellen?

  • Genau, es sagt nur etwas über das Verhältnis Gewicht : Körpergröße aus. Also meistens zu klein für das Gewicht :D
    Allerdings war ich auch peinlich berührt, als mir mein 5-jähriger Sohn neulich freudig im Schwimmbad zurief: Mamaaa, guck mal, da ist ein Mann, der ist schwanger! Das sah wirklich so aus! Das das nicht gesund ist, sollte jedem klar sein...

  • Steffel: :D So was hab ich, wie ich noch klein war, auch gebracht. Allerdings wäre mir das heute auch peinlich.



    So, aber wie bekomme ich das Fett am Bauch in den Griff?
    Sport, Ernährung oder wie immer beides? Auf was muss ich genau achten?
    ?(

  • @isarkiesel
    Genau um den Schmerbauch geht's im Moment...
    Wenn ich den in den Griff kriegen will, wie mach ich das?
    Bzw. wie verhindere ich einen solchen?
    Denn irgend eine Ursache muss der ja auch haben.
    Die "normalen" Fettpölsterchen sind nicht wirklich das Problem.

    • Offizieller Beitrag

    Abnehmen


    wie geht's: Mit dauerhafter Ernährungsumstellung + regelmäßiger moderater Bewegung:
    -Viel Wasser und Kräutertee trinken (2,5 l +/Tag )-Salzhaushalt ausgleichen !
    -viel Gemüse und Salat essen,
    Gemüse teils roh (z.B. wegen hohem Enzymwert und Sättigung), teils gegart (wegen der sekundären Pflanzenstoffe) verzehren
    -Kohlenhydrate reduzieren, nur hochwertige KH (Hirse, Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Keimlinge, Vollkornreis, kleine Mengen Kartoffeln und Frischobst...)
    nach 18 Uhr keine Kohlenhydrate mehr essen !(Ggf. Galaktose s.Filmbeitrag)
    -weniger, dafür nur hochwertige Fette: z.B. Walnüsse, Haselnüsse, Leinöl, Olivenöl...
    -ca 1/3 hochwertige Eiweiße: Linsen, Bohnen, Erbsen, Süßlupinen, ggf Bio-Fleisch, fetter Seefisch und Bachforelle aus nachhaltigem Wildfang, fermentierte Sojaprodukte, Schafmilchprodukte, Ziegenmilchprodukte...
    Gutes Kauen/Einspeicheln und genug Flüssigkeit ist zur guten Eiweißverdauung wichtig.


    Konzentration auf das Essen ist wichtig, nicht "nebenher" Essen.


    um dauerhaft abzunehmen ist es hilfreich, folgende Genußmittel zu meiden:
    Weißmehl (Brot, Semmeln, Brezen, Nudeln, Kuchen,....)
    polierter (weißer)Reis
    Auszugszucker, Honig, Süßstoffe, Fruchtzucker, Maiszucker, gezuckertes Müsli,...
    Softdrinks
    die meisten Fertigprodukte fallen damit weg.


    Bei manchen Patienten kommt der Erfolg beim Abnehmen erst, wenn zusätzlich
    -auf Nachtschattengewächse verzichtet wird (Tomaten, Auberginen, Kartoffeln, Paprika,...)
    -oder Gluten vollständig gemieden wird.(Auch Vollkorn: Weizen, Dinkel, Roggen, Einkorn, Emmer, Dinkel...)
    -oder auf Trennkost umgestellt wird.


    Wenn man sich mal nicht an den Ernährungsplan gehalten hat, ist es wichtig, wieder damit weiterzumachen und nicht zu meinen, man würde es nicht schaffen, durchzuhalten.


    Wenn man sich sonst mit Süßem belohnt hat, muß man etwas anderes finden, mit dem man sich belohnen/trösten kann.



    Sport
    muß mäßig aber regelmäßig ausgeübt werden. Viel Muskelmasse verbrennt viel Depotfett.
    Die sportliche Betätigung muß im aeroben Belastungsbereich ausgeführt werden, d.h. es muß genug Sauerstoff zu Verfügung stehen. Also wird jemand der weniger gut trainiert ist, beim strammen Spazierengehen besser abnehmen, als beim Joggen, wenn er beim Joggen in's Schnaufen kommt.
    Im anaeroben Bereich (schlechte Sauerstoffversorgung) wird ggf. Muskel abgebaut.
    Der Insulinspiegel muß niedrig sein, also sollen (1-2 Stunden) vor dem Training keine Kohlenhydrate verzehrt werden, auch kein Obst(saft). Eine halbe Stunde Bewegung pro Tag sind ein guter Anfang.
    Ggf ärzlichen/physiotherapeutischen Rat einholen.


    Auch Streß, und Schlafmangel können den Insulinspiegel ansteigen lassen.
    Schilddrüsenerkrankungen oder Medikamente (z.B. viele Antidepressiva, Kortikoide,...)können zu Heißhunger oder Übergewicht führen. Ggf mit dem behandelnden Arzt Medikamente neu einstellen.



    Viel Erfolg !

    • Offizieller Beitrag

    Ausführliche Ernährungstipps von Dr.med. Kurt Mosetter:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Hallo,
    ich denke, viele würden ihre Ernährung ändern, wenn sie sich jedes Produkt im Supermarkt,
    das sie kaufen möchten, erst auf Inhaltsstoffe durchlesen würden.
    Was man nicht versteht, kann man gleich mit seinem Handy googeln und nachsehen.


    Wenn ich im Supermarkt in Einkaufswagen sehe, weiß ich, ob die dazugehörige Kundin
    adipös ist oder nicht.
    Wer Cola und andere gesüßten Getränke kauft, wird schwer abnehmen können.


    Gruß
    Bärbel

  • Also sozusagen:
    Außer Ernährung umstellen, Muskulatur aufbauen (Krafttraining) und regelmäßig viel Bewegung, z.B. Laufen, (Nordic-)Walking, etc., am besten im Wechsel und doch auch mit Ruhephasen.


    Gut, also eigentlich nichts Neues... (für mich zumindest)
    Und ich dachte, was kommt da jetzt wieder für eine Hiobsbotschaft.
    Dann weiß ich zumindest schon mal wie's geht und muss es jetzt nur noch konsequent umsetzen.


    :)