Chronische Insuffizienz - Kölbchenvenen

  • Hallo!


    Leider scheine ich erblich was Krampfaderleiden betrifft sehr vorbelastet zu sein. Zwei Venen-OP's habe ich bereits hinter mir, die Stammader rückseitig des Unterschenkels zeigt ebenfalls bereits leichte Veränderungen.


    Durch einiges Lesen bin ich auf das Thema chronische Insuffizienz gestoßen und dort wurden als Stadium 1 als Kennzeichen reversible Ödeme, Corona phlebectatica und perimalleoläre Kölbchenvenen genannt. Unter den beiden erstgenannten Kennzeichen kann ich mir nun dank des Internets etwas vorstellen - was versteht man jedoch unter den Kölbchenvenen? Sind das sichtbare Venen innenseitig des Fußes (dreieckig zusammenlaufend?). Wenn ja, habe ich dieses scheinbar an beiden Füßen, wobei dazu gesagt werden muss, dass meine Venen am Fuß insgesamt sehr stark hervortreten (kein/wenig Fettgewebe?). Gilt dieses Kennzeichen isoliert auch schon als Beginn einer CVI? Was wäre in diesem Fall zu tun?


    Vielen Dank für Ihre Rückantwort!

  • Kölbchenvenen, wir nennen diese : corona phlebectatica paraplantaris, Venenerweiterungen neben der Fußsohle.
    Zeigen in über 90 % eine Erweiterung der Stammvenen an , oder / und der Perforansvenen., oder der tiefen Venen an. Also Zeichen eines chronisch venösen Hochdrucks-untersuchen lassen, evtl.OP der Stammvenen, Schaumsklerosierung der zarten Venen.
    Hier gibt es sonst gern schlecht heilende Wunden.
    Ich stell in den nächsten Tagen mal ein paar Fotos dazu in die Galerie -sitz grad am andern Laptop


    Herzliche Grüsse
    U.Katz

  • Hallo Herr Katz,


    vielen Dank für Ihre schnelle Rückantwort. Ich habe selbst mal ein Foto gemacht - können Sie was dazu sagen bzw. erkennen?


    Ich bin im allgemeinen sehr verunsichert, weil viele Venen an meinem Körper durchscheinen und ich somit nicht sagen, wann es sich um eine normale Ader handelt oder z. B. um eine retikuläre Varize. Auch in meinen Kniekehlen sind Adern bisweilen sehr gut zu erkennen.


    Stammvenen von der Leiste zum Knöchel wurden jeweils bis kurz unters Knie entfernt.


    Können Perforansvenen genauso einfach unterbunden werden wie Stammvenen? Oder ist es hier komplizierter?


    Mit freundlichen Grüßen!

  • Hallo Herr Dr. Katz,


    vielen Dank für die Antwort. Hier noch einmal ein Bild, auf dem ich denke, dass es besser zu erkennen ist. Nicht weil ich Ihnen nicht glaube, sondern weil ich das erste Bild nicht ganz "gelungen" fand.


    Bleiben Sie bei normal und einfach nur ein geäderter Fuß oder können Sie hier die Kölbchenvenen oder Corona (eigentlich beides das gleiche oder unterschiedliche Dinge?) erkennen?


    Wo kann ich denn die besagten Bilder finden? Kenne mich leider noch nicht so ganz aus hier.


    Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen!

  • Bei genauerem Hinsehen ist nämlich doch ein Besenreiser erkennbar, dazu viele Äderchen für meinen Geschmack... Denke auch, dass das erste und zweite Bild nicht vergleichbar sind...ist aber vom gleichen Fuß ;)! Nur aus underen Blickwinkeln... Oder bin ich zu kritisch?

  • Scheinbar kann ich mir die Galerie nicht ansehen, da ich zu wenige Beiträge habe! Daher ein letztes Foto, auf dem meine ich ganz gut zu erkennen ist, was mich interessiert: Nennt man diese "Aussackungen" Kölbchenvenen oder bin ich da auf dem Holzweg? Es ist nur eine Verständnisfrage, da mir das Internet diesbezüglich nicht weiterhilft. Ich weiß auch, dass ein Bild keine Untersuchung ersetzen kann und das wird es auch nicht!

  • Okay, dann werde ich mal die Untersuchung am 15.08. abwarten und den Arzt gezielt darauf ansprechen. Danke!


    @Shanti: Ich bin 27 und mir wurde jeweils an beiden Beinen die Vena saphena magna gezogen. Das erste mal mit 17 und das zweite mal mit 22. Bei einer Kontrolluntersuchung vor ca. 2-3 Jahren wurde eine beginnende Insuffizienz der rechten Saphena parva festgestellt, jedoch noch nicht behandlungsbedürftig.


    Man ist natürlich mit der Zeit sensibilisiert auf seine Beine und jede Veränderung wird genauestens beobachtet. Wahrscheinlich sollte ich das ganze Thema gelassener angehen, ändern kann ich sowieso nichts dran. Aber wie das so ist...wenn man keine Probleme hat, dann macht man sich welche ;)!.


    Aber gerade im Sommer, wenn die Venen aufgrund der Hitze sowieso erweitert sind und man in kurzen Sachen rumsitzt, fällt einem natürlich alles viel stärker und mehr auf.

  • Hallo Shanti,


    ich werde berichten ;)!


    Ja, es waren bisher die zwei OP's und 2x veröden glaube ich. Das war aber immer in 5 Minuten erledigt, da eigentlich nicht viel da war bzw. zu fein war zum veröden. Ich habe zum Beispiel am rechten Bein, wo damals sichtbar die Vena Saphena Magna erweitert war, nach der OP einige feine rote Besenreiser bekommen (Matting?), das geht mit dem Veröden gar nicht weg. Vielleicht kann Herr Dr. Katz nochmal was dazu sagen, ob hier der Laser vielleicht erfolgsversprechend ist?


    Genau, im Sommer sieht man es einfach mehr, als wenn man wie in den anderen Jahreszeiten in langen Sachen rumläuft. Bei mir ist es auch tatsächlich so, dass die Besenreiser bei heißem Wetter deutlicher erscheinen, im Winter dagegen kaum. Vielleicht kann Herr Dr. Katz nochmal was dazu sagen, ob auf eigenen Wunsch auch im Sommer eine Verödung möglich ist? (Ich weiß nicht, ob es evtl. nicht wirksam ist wegen der möglichen Weitstellung der Äderchen?!)


    Meine Venenleiden habe ich eigentlich nie gespürt...zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, jemals gedacht zu haben: Mensch, was habe ich schwere Beine o.ä.! Auch nach den OP's habe ich mich beintechnisch nie besonders erleichtert gefühlt ?( ....es war eher der optische Aspekt der mich damals immer zur OP getrieben hat (wobei ich auch wusste, dass immer schlechter wird als besser).


    Liebe Grüße!

  • mit Schaum geht das meines Erachtens besser, da dieser sich mit 1 Injektion sehr viele Besenreiser, retikuläre und auch diese Corona gleichzeitig sklerosieren lassen haben das jahrelang mit verschiedenen Lasern gemacht,Schaum überzeugt mich mehr.
    Aber-wie so oft, es gibt zu Recht unterschiedliche Erfahrungen.

  • Die ganz kleinen, roten, fiesen sind mit der Verödung schlecht zu kriegen. Sie sind so kleinkalibrig, daß keine Nadel reinpasst. Bleibe beim Laser, die Erfolge sind hervorragend.

    Dr.med.Bernhard Filipcic

  • Wenn der Abfluß zu ist, staut es sich eben auch im Zulauf..


    Kosten: Die Kosten richten sich nach der GOÄ (Gebührenordnung der Ärzte), erlaubt ist zwischen 1fachem Satz und 3,5fachen Satz, ggfs auch mehr zu nehmen. Berechnet werden Ziff. 1 + 5 + Lasergebühr, Ziff 400und noch irgendwas, habs nicht im Kopf + die verödung selbst. Der eine LKollege wird für die ganze Region nur eine Ziffer ansetzen, kreativere Kolegen berechnen jedes Äderchen einzeln. Sprich, man kann, abhängig davon ob man grade baut oder eine Zahlun ans Finanzamt ansteht, zwischen 50,00 Euro und über Tausend Euro verlangen.


    Daher, wie beim Zahnarzt, sich immer erst einen Kostenvoranschlag geben lassen, vorher nichts unterschreiben.


    Und nun muß ich zum Abendessen, bitte heute keine Fragen mehr, sonst droht Scheidung, finanzielle Misere und ich muß dann auch kreativ abrechnen :)

    Dr.med.Bernhard Filipcic

  • Besenreiser: überall am Bein auftretend , sind reine kosmetische Probleme.


    Rote lassen sich grundsätzlich schlechter veröden, als blaue ! Warum ? Weiss man nicht.
    Laser ist Therapie der 2.Wahl.


    Man kommt mit Nadeln sehr oft problemlos in kleine Besenreiser und der Schaum verteilt sich in jeden kleinen Nebenast: ich ermuntere meine Patienten immer zu zuschauen...und " grinse dann , sage ihnen dann immer .das schafft kein einziger Laser !
    Wir haben in Essen Alle auf dem Markt befindlichen Laser, und mein Freund und Laser-Guru Dr.Gansel ist absoluter Profi.Und wir sind nicht immer einer Meinung , aber Freunde seit 20 Jahren.( Laser-Zentrum Rhein-Ruhr)


    Die feinen Äderchen am Innen-und Aussenknöchel sind Ausdruck eines venösen Hochdrucks ( Corona phlebectatica paraplantaris)-also muss man diesen beseitigen, oft die Krampfader operieren.Diese bitte NICHT mit Besenreisern verwechseln !


    Oft treten sie nach Thrombose auf, kann man nichts machen , aber man MUSS diese Äderchen dann ab und zu veröden, weil es bei Stoss, Verletzungen, zu unangenehmen langdauernden Wunden kommen kann.


    Nach Krampfader-OP können solche Besenreiser ( Mapping , oder Matting ) auch auftreten, dann kann man diese auch veröden.
    Es können immer wieder welche auftreten, na dann muss man wieder ran, aber NUR WENN DER PATIENT ES WÜNSCHT.
    Ich sage als Erstes immer: " Anfang und Ende bestimmt der Patient". Aber nur bei Besenreisern !
    Bei den Äderchen im Fussbereich " bestimme" ich( ;) )


    Ein italienischer Freund sagte mir mal auf einem Kongress in Polen : Die italienische Mammi geht zum Friseur, zur Maniküre,Pediküre und ...zum Phlebologen.
    Er hatte eins der grössten Seegelschiffe in Neapel ;) ;) ;)


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz