Kompressionsstrümpfe verhindern die Ausbreitung von Thrombosefolgen

  • Wenn durch eine Thrombose die Beinvenen verschlossen sind , erhöht sich der Druck im Bein ,ständige Schwellungen sind die Folge.Dann "steht das Blut" quasi im Bein.Folge : Schwellungen , Spannungsgefühl , dann Juckreiz , Aufkratzen , banale Wunden heilen immer schlechter! Das Blut enthält Eisen,das lagert sich ab,Braunverfärbung und Gewebeverhärtung entstehen ! In der warmen Jahreszeit sind die Venen besonders weit,der Stau besonders schlimm,dann geht dieses Problem viel schneller.Oft reicht nun eine banaler Stoss, am Einkaufswagen , Fahrradpedale,Kinderwagen sind häufige Verletzungsmuster.Und schon heilt die Haut nicht ab.Tausend verschiedene Salben drauf und immer neue,schon ist auch noch eine Allergie dazu gekommen! Der Betroffene juckt sich am ganzen Körper...Das Offene Bein ist entstanden! Also ist die wichtigste Maßnahme nach Thrombose die SCHWELLUNG ZU VERHINDERN !Bei akuter Schwellung sofort zum Arzt! Neue Thrombose? abklären lassen!
    Bei chronischer Schwellung Kompressionsverbände bis alles weg ist ! Krank wird man nur über die Schwellung.
    Dann regelmässig Kompressionsstrümpfe tragen.Und leider : die sind besonders wichtig , wenn wir sie gar nicht wollen...IN DER WÄRME , denn hier ist die Gefahr der Schwellung am größten!
    Allerdings könne 30% der Thrombosepatienten leider doch ein chronisches sogenanntes Postthrombotische Syndrom entwickeln.
    Sind mit oben genannten Massnahmen die Schwellungen nicht zu beseitigen ,weil zuviel Venen verschlossen sind, dann hilft ein Druckwellentherapiegerät,z.B.Lymphapress oder Lymphamat.Durch Luftdruckwellen , die angenehm sind,wird das Bein zusätzlich entstaut,kann man auch mehrfach täglich machen ! Kostet allerdings ca. 2500-3000 Euro,aber die Krankenkassen sind heute sogar oft bereit das zu bezahlen , da der Patient selbst was tun kann und nicht zu oft zum Arzt muss...da muss ich aber auch manchmal für meine Patienten ein bischen kämpfen...
    Und natürlich laufen,laufen,laufen,dabei verliert man auch das leidige Übergewicht.Oder oft auf den Zehen stehen : Ferse rauf und runter, kann man 100 x oft und überall machen
    Also : Schwellungen nach Thrombose lassen sich leicht verhindern und damit auch die Folgen...man muß nur ein bischen" arbeiten"...

  • Wobei sich die Gelehrten darüber streiten und es ist Meinung von Ulli Katz und mir, dass die Nachbehandlung, insbesondere die Kompression viel zu kurz durchgeführt wird.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Danke liebe Kollegen für Eure Zustimmung !
    Naklar , es ist ja einfach : Heparin spritzen ( Ganz wichtig) , geht schnell, Marcumar geben , bzw.nehmen ( Ganz wichtig ! )...und dann beginnt die "Handarbeit " , also das Wickeln ! Und oft wird das im Krankenhaus bei der akuten Thrombose nur maximal 1x gemacht...und was ist ,wenn das Bein dünner wird ? Und wenn der Doktor das nicht kann, kann's die Schwester , Arzthelferin auch nicht .Ich höre immer wieder " die Verbände rutschen ja " ...und dann muss man den Kompressionsverband halt nachziehen , wieder fester wickeln..dann geht JEDE Schwellung weg , ausser das Lipödem - ist ja auch keine Schwellung, sondern eine Fettgewebe-Vermehrung .
    Uns ist bei 3x täglich Anlegen von Kompressionsverbänden noch NIE eine Thrombose gewachsen !


    Und Thromben lösen sich NICHT in 10 Tagen auf , warum wird nicht der Versuch gemacht, länger zu wickeln ? zu teuer ,Quatsch ,teuer wird es , wenn die Venen verstopft bleiben und der Druck im Bein steigt...also probiert es doch mal , 30 Tage Kompression mit Binden und Druckwellengeräten,nie Heparin und Marcumar vergessen natürlch ! das geben wir genau so lange , wie alle andern auch...und nach 30 Tagen ist der Thrombus oft weg !
    selbst meine " Röntgenfritzen " staunen...bin sehr gespannt auf die Reaktionen.

  • moin moin,


    Ich hatte vor einigen Jahren Thrombose der tiefen Venen beidseitig und habe SH fast immer getragen. Zuerst kkl3 später dann kkl2. Bis zu beginn dieses Sommers. Mit den ersten warmen Tagen meldeten sich pünktlich auch Ödem und co zurück. Diagnose: PTS. Vorbei wars mit Rundgestrickten jetzt gibts flache. Habe mir erst nichts dabei gedacht aber nach der Katastrophe des Anziehens dann doch. Bis jetzt hab ich es jedes mal überlebt. Danach tragen die sich aber sehr gut, besser als Rundgestrickte, ich fühl mich wohl in der medi 550. Was ich jetzt brauche ist die Stimme die da sagt: he, anziehen ist doch ganz easy! Ist wohl wunschdenken. Würde mich trotzdem über par Tips freuen. Im voraus Danke.


    als dann Nachtvogel :evil:

  • Übrigens die Strümpfe ziehen sich im Liegen leichter an als im Stehen, denn ich muss nicht hochziehen, sondern ziehe von den in die Luft gestreckten Beinen die Strümpfe nach unten, geht einfacher.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • moin moin


    die Videos hab ich schon gesehen und Gummihandschuhe hab ich auch. Aber ich werds mal im liegen probieren. Wegen des moin moin - ich hab wurzeln im Norden und auf die Art und Weise begiesse ich sie (bildlich gesprochen). Und danke für die Antworten und Tips. Eine Frage hab ich noch: Wie bekomme ich die flachgestrickten Strumpfhosen schneller trocken? Ich traue dem Trockner nicht.


    als dann nachtvogel :rolleyes:

  • Dann ist es typisch!
    Kollege äußert den Verdacht auf eine Thrombose und lässt den Patienten selbst ohne eine Therapie zum Phlebologen fahren.
    Die meisten Patienten haben Glück und überleben.
    Normalerweise sollte bei einem entsprechenden Verdacht oder wenn ein PTS mit Schwellung besteht die Kompression so lange bestehen bleiben, bis die Bestrumpfung da ist.
    In unserer Praxis werden Zinkleimverbände angelegt, dann nach Entödematisierung der Strumpf durh das SH angemessen und ein erneuter Znleimverband angelegt.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Leider wird sehr sinnvollen und begründeten ärztlichen Ratschlägen nicht immer gefolgt.Die Behandlung der gesundheitlichen Folgen ( Z.B. Ulcus) ist dann langwierig und mühsam

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. Peter Martin

    Chefarzt Földiklinik i.R.
    Hinterzarten

    Földiklinik Tel. 07652-124-0

    https://www.foeldiklinik.de/

    Einmal editiert, zuletzt von Dr. Martin ()

  • lieber Eriophorum , es ist ein Skandal,gerade die Unterschenkelthrombose lässt sich nicht allein durch Duplex darstellen , hier ist die Phlebographie immer noch der Goldstandard!!!
    Deine Erfahrung habe ich auch oft gemacht, erst verharmlosen , dann nicht mal wickeln können.Die weissen sogen.Antithrombosestrümpfe sind ein Witz bei Thrombose ! Viel zu schwacher Druck ! Abner das hat der alte und längst verstorbene Prof.Schneider aus Tübingen schon vor 20 Jahren gesagt : 95% aller TED_Strümpfe sind unwirksam !
    Und auf die Gefahr ,dass man mich hier verprügelt : ich würde den Gefässchirugen verklagen , bevor es deine Witwe tut...
    Das Wichtigste bei einer Thrombose ist : DARAN DENKEN ,DAS ES EINE SEIN KÖNNTE...dann Duplex oder Phlebographie ,dann ist alles klar.

  • Das ist das, weshalb ich manchmal zornig bin und das auch so im Forum rüberbringe. Man muss lernen(in meinem Alter sehr schwer), seine Gefühle zu zügeln. Bei uns fehlt sehr häufig die Motivation: bei allen Beteiligten: Patienten, Ärzten, Therapeuten und auch Sanitätshäusern.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo !
    Letztlich können wir nur versuchen den Patienten zu überzeugen das richtige für seine Gesundheit zu tun.-- aber die letzte ggfs. auch aus unserer Sicht falsche Entscheidung fällt immer der Patient.Da braucht man manchmal Gelassenheit