Subkutanes Ödem im rechten Fuß

  • Hallo liebe Community!


    Ich brauche dringend Rat und Hilfe. Ich habe seit vier Monaten am rechten Innenknöchel eine Schwellung. Zuerst dachten ich und die Ärzte an eine Bänderzerrung, da es an einem Tag aufgetreten ist, an dem es draußen geschneit hat und spiegelglatt war. Das war am 7. Februar 2010. Alle dachten ich wäre umgeknickt. Nach einem negativen Röntgenbefund ging ich zu einem Orthopäden. Der empfahl mir Ruhigstellung des Beins, Hochlagern, Kühlen. Ich verwendete Voltaren Gel und Pasta Cool zum Kühlen, und schluckte regelmäßig 3 x 2 Wobenzym-Tabletten über mehrere Wochen. Nach drei Wochen stellte sich keine Besserung ein, ein MR wurde gemacht. Das Weichteilödem konnte zwar festgestellt werden, aber mit den Bändern, Sehnen und Knochen war bis auf ein "minimal subchondrales Knochemarködem im Tarsoometatarsalgelenk I" war aus orthopädischer Sicht nichts Auffälliges zu erkennen. Mein Orthopäde gab mir den Rat, weiter ruhigzustellen. Dann fing ich auf eigene Faust, nachdem die Schwellung noch immer nicht zurückgegangen ist, eine Physiotherapie an mit manueller Lymphdrainage und Bewegungstherapie, damit ich endlich wieder normal laufen lernen konnte.


    Das Ödem am Knöchel besserte sich zwar minimal, die Schwellung war aber nie ganz weg. Auch nicht nach drei Monaten. Nach drei Terminen und einer Aqua-Gymnastik-Stunde konnte ich plötzlich von einer Nacht auf die andere nicht mehr auf meinen Fuß auftreten, der Bereich zwischen Fußballen und Ferse, also der Hohlraum, schmerzte höllisch und das strahlte widerum enorm in den Innenknöchel aus. Also jeder Schritt, den ich machte, tat mir höllisch im Innenknöchel und auf der Fußsohle weh. Da es Samstag war und keine Veränderung auf der Haut zu sehen war, ging ich nicht ins Krankenhaus. Außer auf der Fußsohle und der "normalen" Schwellung am Innenknöchel war nichts zu sehen.


    Nach zwei weiteren Tagen (das war am 27.4.) war der Fuß als ich aufwachte auf einmal komplett zugeschwollen. Und zwar die Fußsohle, der Fußrücken, der Innen- und Außenknöchel, die Hinterseite des Beins bis in die Wade rauf. Mein Orthopäde schickte mich sofort ins Blutlabor. Sämtliche Laborwerte waren astrein in Ordnung. Der Laborbefund vom 28.4. zeigt einen Rheumafaktor von 7,8 IU/ml und einen CRP (hochsensitiv) von 0.13 mg/dl. Der Antikörpernachweis gegen Borrelien, Chamydien und Yersinia war negativ.


    Am 6.5. wurde ein neues MR-Bild angefertigt. Der Befund: "Diffuses ausgeprägtes Weichteilödem im Bereich des Fußrückens (latal betont) erkennbar. Das Ödem ist in der Subcutis und Cutis gelegen. Die profund davon gelegenen Strukturen sind nicht involviert. Das Ödem in der Subcutis am Innenknöchel zeigt sich weiterhin, es setzt sich entlang der Vena saphena magna nach cranial hin fort."


    Mein Orthopäde gab mich daher am 7.5. als Patientin ab, da er meinte es sei nur die Haut betroffen, und ich müsste zu einem Dermatologen, meine Hausärztin widerum meint ich müsse zu einem Internisten für Rheumatologie. Der Arzt, der das MR erstellt hat, glaubt an ein Lymphödem, doch er war der einzige, der das bisher ausgesprochen hat. Seit zwei Wochen kann ich kaum auftreten. Das "Weichteilödem" macht mir auch insofern Sorgen, als dass es in der Nacht nur am Innenknöchel zurückgeht (der ist in der Früh schön frei sichtbar), aber am Fußrücken und auf der Fußsohle bleibt die Schwellung praktisch immer gleich (schlecht) und ich kann vor Schmerzen nur schwer einschlafen.


    Die letzten zwei Wochen habe ich versucht, den Fuß abends immer 1-2h hochzulagern, Wobenzym 3 x 2 Tabletten nehme ich wieder seit 3 Tagen, merke aber noch keinen Unterschied. Voltaren-Gel habe ich abgesesetzt, da es zu keiner Besserung des Zustands geführt hat. Also derzeit mache ich praktisch bis auf "Hochlagern" abends für 1-2h nichts.


    Mein Job - ich bin Journalistin - erfordert es aber, dass ich zu Terminen gehe, Interviews mache, ständig auf der Achse bin. Das fällt mir mit dem Fuß sehr schwer. Seit zwei Wochen hatte ich eine Sonderstellung, konnte Heimdienste verrichten, mein Arbeitgeber ist ja kein "Unmensch", doch diese "Schonfrist" ist jetzt vorbei und es geht wieder voll los.


    Ich bin 30, war bisher bis auf Lebensmittelunverträglichkeiten soweit gesund, lebe in Wien, Österreich und bin privat zusatzversichert (darf auch mehrere Ärzte besuchen und mir werden die Kosten teilweise rückerstattet). Meine Frage bzw. Bitte um Hilfe ist daher jetzt: Zu welchem Arzt soll ich tatsächlich als nächstes gehen? Was für ein Spezialgebiet wäre es sinnvoll? Bzw. gibt es hier Kontakte zu Spezialisten für Lymphödeme in Wien? Welche Untersuchungen sind noch notwendig? Macht in meinem Fall etwa eine Venenuntersuchung mittels digitaler Fotoplethysmografie und eine bidirektionale Doppler-Sonografie Sinn? (Diese Frage konnte mir bisher keiner beantworten!)


    Ich habe davon gelesen, dass es beim Lymphödem mehrere Stadien gibt, unter anderem auch irreversible. Nachdem die Schwellung in der Nacht nicht mehr zurückgeht (außer am Innenknöchel), mache ich mir wirklich große Sorgen. Doch wie genau kann ich das abklären lassen. Bitte um Hilfe!!!!

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  • Hallo!


    Ja das weiß ich, dass das prinzipiell ähnlich klingt. Das Problem ist nur: Wenn ich in Wien einen Lymphologen suche, finde ich im Ärzteverzeichnis kein Ergebnis! Ich bin nur auf die österreichische Lymph-Liga gestoßen, die auch schreibt, dass eine richtige Diagnose wichtig ist. Aber, bei welchem Arzt (Innere Medizin? Dermatologie? Orthopäde?) man die bekommt, steht nicht dabei. Meine derzeitige Diagnose ist daher: "Subkutanes Ödem". Ausgeschlossen wurde bisher, dass es von einer Infektion stammt oder rheumatisch ist. Jetzt weiß ich und auch meine bisher hinzugezogenen Ärzte nicht mehr weiter. Ich weiß daher auch nicht, zu welchem Arzt / Spezialisten ich gehen soll?

  • Hallo Meisterdieb,


    In Österreich zahlt die Krankenkasse manuelle Lymphdrainage leider nicht. Zudem muss erst geklärt werden, was überhaupt dahinter steckt, sagt meine Hausärztin. Die Frage ist nur: wo :/ Ich habe mich gerade auf der Seite von der Klinik umgesehen und beneide euch, dass ihr so etwas in Deutschland habt. Ich renne hier seit Monaten von Arzt zu Arzt und alle schütteln den Kopf und sagen, ich soll doch froh sein, dass ich kein Rheuma habe, oder keine verschleppte Infektion. Nach Durchsicht der Klinik-Diagnostik habe ich mir jetzt sowohl bei einem Dermatologen als auch einem Internisten einen Termin ausgemacht. Wartezeit: 14-21 Tage (trotz Privatarzt). Ergebnis: Es werden wahrscheinlich weitere Laborbefunde nötig sein. Gesamtergebnis daher zu erwarten: in frühestens in 1-2-3 Monaten.


    Wie sehr schade ich mir selbst damit, wenn ich mir nicht privat so ML's leiste 1 x Woche während der "Wartezeit"?
    Das wird sich in der Zeit doch immer weiter verschlechtern, oder etwa nicht? Der Zustand ist jetzt 14 Tage "alt" und gleichbleibend.

  • Hallo,


    in Wien gibt es die Frau Dr. Gabriele Menzinger, bin selbst bei ihr in Behandlung mit meinen Lymphödemen und sehr zufrieden. Frau Dr. Menzinger ist bei der Lymphliga und arbeitet mit dem LKH Wolfsberg und Primarius Döller zusammen.


    Sie sind bei Dr. Menzinger in den besten Händen.


    Adresse:


    Dr. Gabriele Menzinger


    1190 Wien, Heiligenstädterstraße 113/3


    Tel. 01/367 62 66


    Liebe Grüsse und alles Gute


    Venus

  • Liebe bw1,


    sie schreiben, dass in Österreich von den Krankenkassen keine Lymphdrainagen bezahlt werden. Nicht böse sein aber Sie haben schlecht recherchiert. Natürlich werden auch von unseren Krankenkassen die MLD bezahlt. Notwendig ist eine Verordnung vom Arzt mit Diagnose Lymphödem .... und danach geht man damit zur Krankenkasse und der Chefarzt wird mit einer ausreichenden Diagnose die MLD bewilligen. Weiters haben auch wir in Österreich 2 Lymphkliniken( LKH Wolfsberg und Walchsee) die beide einen sehr guten Ruf haben. Aber wie schon geschrieben am besten setzen Sie sich mit Frau Dr. Menzinger in Verbindung die Ihnen sicher weiterhelfen kann und eventuell auch einen Rehantrag für das LKH Wolfsberg ausstellt.


    Nicht verzagen es dauerte auch bei mir sehr lange bis ich an die richtige Ärztin gekommen bin aber seit ich diese in Frau Dr. Menzinger gefunden hatte bin ich in den richtigen Händen und zur Reha im LKH Wolfsberg gewesen.


    PS: Bitte nicht böse sein wegen der Richtigstellung aber so Falschinformationen verunsichern andere Hilfesuchende.


    Alles Gute


    Venus

  • Lieber Venus,


    Danke für die Information. Mir wurde vom Hausarzt wegen meinem geschwollenen Innenknöchel 6 x MLD verordnet. Diagnose lautete: subkutanes Ödem. Daraufhin bin ich zum Chefarzt, um es bewilligen zu lassen. Der knallte mir einen Stempel drauf, wo dick und fett "abgelehnt" draufstand. Begründung: Manuelle Lymphdrainage wird bei Frauen von der WGKK nur bei Brustkrebs genehmigt. Daher bin ich davon ausgegangen, dass das auch passieren wird, wenn statt "subkutanem Ödem" "Lymphödem" draufstehen wird.


    Bezüglich der Frau Dr. Menzinger: Danke vielmals für den Hinweis, wurde mir mittlerweile bereits empfohlen und ich habe in einigen (exakt: drei) Wochen einen Termin bei ihr!

  • Bis dahin würde ich versuchen, nachts den Fuß bzw. das ganze Bein hochzulagern.
    Aber schon ziemlich hoch, nicht nur wenige Zentimeter.
    Einfach mal testweise. Das kann schon mal was bringen.
    Und tagsüber kann eine leichte Bandage helfen, etwas über die Zeit zu kommen.
    1-2 elastische Binden, von knapp hinter den Zehen bis hoch über den Knöchel, mit leichtem Druck, nicht zu fest.
    Darüber ein etwas weiterer Schuh, das müsste auch mit den Außenterminen gehen.
    Beides bitte nur machen, sofern es "unterm Strich" sich angenehm anfühlt, Schmerzen sollten dabei nicht auftreten!


    Wenn es tatsächlich ein Lymphödem ist, ist damit die Zeit bis zur ärztlichen Untersuchung sinnvoll überbrückt und eine weitere Verschlechterung kann vielleicht vermieden werden.
    Ansonsten: Lieber mal krankschreiben lassen, sofern machbar....
    Alles Gute!

  • Ich war gestern vorläufig mal bei meiner bisherigen Dermatologin zur Begutachtung meines Problems. Die hat aufgrund der Befunde, die erhoben wurden, den "Verdacht auf ein Lymphödem" erstmals ausgesprochen (ohne dass ich dazu in irgendeiner Weise etwas angemerkt hätte). Sie hat meine Venenklappen untersucht - die waren in Ordnung - und hat jeglichen Thromboseverdacht ausgeschlossen. Sie sagte, das einzige, was nicht in die Symptomatik eines Lymphödems reinpassen würde, wären meine Schmerzen. An und für sich müsse ein Lymphödem schmerzfrei ablaufen.


    Jetzt meine Frage hier - einerseits an andere Betroffene von Lymphödemen, andererseits an Ärzte - hat man bei Lymphödemen wirklich keinerlei Schmerzen - auch dann nicht, wenn die Fußsohle betroffen ist?


    Meine Schmerzen - beschränken sich auf zwei konkrete Stellen: Einerseits die geschwollene Fußsohle. Wenn ich da über einen bestimmten Sehnenstrang, der angeschwollen ist, drüberfahre mit dem Finger und leicht hineindrücke, tut das höllisch weh! Die Schwellung auf der Fußsohle ist überhaupt die, die auch in der Nacht nicht zurückgeht und bei jedem Schritt schmerzhaft ist. Zudem tut es mir rund um den Innenknöchel weh, also da, wo auch Gelenksflüssigkeit im MR zu sehen war. Der geschwollene Fußrücken und die Rückseite des Beines, also die zwei Stellen, wo das Weichteilödem (Verdacht: Lymphödem) am weitesten fortgeschritten ist, also die Wassereinlagerungen am massivsten sind, tun mir hingegen überhaupt nicht weh.


    De fakto hat mir meine Dermatologin jetzt bereits mal Strümpfe der Stufe II verschrieben, die ich mir morgen holen werde. Ansonsten bleibt weiter der bereits vereinbarte Termin bei der Spezialistin aufrecht. Ich habe zudem versucht, meine Matratze im Bett mit einem Polster höherzulagern, sodass beim Schlafen meine Füße etwas höher liegen als mein Kopf (und mein Herz). Ich hoffe, das ist in Ordnung.

  • Alter: 30 Diabetes: nein


    Mein Orthopäde meinte, dass aus orthopädischer Sicht alles in Ordnung sei. Da der Rheumawert und der Entzündungswert in Ordnung sei, Borreliose ausgeschlossen, etc., sei das Knochenmarksödem im Knöchel nur eine "Abnutzungserscheinung". Weiters könne es seiner Meinung nach keine derartige Schwellung am gesamten Fuß auslösen.


    Also sind Schmerzen wirklich eher unüblich /untypisch? Oder hat man bei Lymphödemen normalerweise keine Schwellung auf der Sohle, sondern nur am Fußrücken?


    Ich mach mir einfach Sorgen, tut mir leid für die Frageflut.

  • Die Schmerzen sind eher untypisch, treten allerdings bei einem Lymphödem auf, welches sehr schnell zunimmt(z.B. Bei einem Hindernis im Abfluss.) Das erstmalige Auftreten an der Fußsohle ist eher unwahrscheinlich, da sicher erst der Fußrücken und die Zehen dick werden. Im Bereich der Fußsohle ist nur wenig Platz für da Ödem. Dann natürlich etwas seltsam "Abnutzungserscheinung" mit 30.
    Yersinien? Kann man bei Genuss von rohem Fleisch bekommen(Hackfleisch). Sie sollten sich auch an einen Immunologen wenden.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Yersinien waren auch negativ, wurde auch abgeklärt. Aber danke für den Antwort bezüglich Schmerzen & Ausbreitungsweg. Die Schwellung am Fußrücken und auch auf der Sohle bleibt seit zwei Wochen ziemlich konstant, und geht bisher knapp bis über den Knöchel. Ich hoffe jetzt nur, dass sie sich in der Zwischenzeit nicht allzu rasch noch weiter nach oben ausbreitet. Allerdings besorge ich mir morgen ja gleich die Stützstrümpfe und werde die mal brav tragen. Meine nächsten Schritte sehen einerseits noch einen Termin beim Rheumatologen (Innere Medizin) vor, sowie bei der Lymph-Spezialistin in Wien (mittlerweile sind es nur noch 2,5 Wochen Wartezeit). Immunologe werde ich aber jetzt auch noch zu Rate ziehen...

  • Es sieht am Ehesten nach einer Autoimmunerkrankung aus, die natürlich auch in den Bereich zur Behandlung wie ein Lymphödem gehören, aber bitte wie schon gesagt, erst eine Diagnose, keine Vermutungen

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/